Reportage Am Montag Das Tannenbaumfällen in Drevenack

Dinslaken · Vor den Weihnachtsfeiertagen finden sich Tausende von Besuchern auf dem Schulte-Drevenacks-Hof ein, um sich einen eigenen Christbaum auszusuchen und selbst zu schlagen. Dazu gibt es auf dem Anwesen ein buntes Rahmenprogramm.

 Heinz Dieter und Hartmut Cornelius transportieren ihre Bäume ab.

Heinz Dieter und Hartmut Cornelius transportieren ihre Bäume ab.

Foto: Büttner Martin

Hünxe Schon am Vormittag ist auf dem Schulte-Drevenacks-Hof einiges los. Die Wiesen an den Seiten der Hofeinfahrt sind zu Parkplätzen umfunktioniert worden, auf denen jetzt schon Hunderte Fahrzeuge parken. Vom Gelände des Landwirtschaftsbetriebes tragen die einen Besucher große Tannenbäume weg, während andere etwas kleinere mit Karren transportieren, die der Hof für diesen Zweck zur Verfügung stellt.

Zu Letzteren gehören auch die beiden Brüder Heinz Dieter und Hartmut Cornelius. "Wir kommen sicher schon seit zehn Jahren her, um Bäume zu kaufen", erzählt Heinz Dieter Cornelius. Für die gesamte Familie nehmen sie Weihnachtsbäume mit, haben daher direkt drei im Gepäck. Selbst geschlagen haben die beiden Rentner diese allerdings nicht. "Das tun wir uns in unserem Alter nicht mehr an", sagt Heinz Dieter Cornelius. "Die Auswahl der schon geschlagenen Bäume ist so groß, dass eigentlich jeder fündig wird", ergänzt sein Bruder Hartmut. Für die beiden ist der Weihnachtsbaumkauf für die gesamte Familie ein kleines Ereignis, das mit einem Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen abgeschlossen wird. Geschmückt werden die Bäume erst an Heiligabend. "Wir sind Rentner. Wir machen uns da keinen Stress zum Fest", sagt Heinz Dieter Cornelius.

 Jule Kahlenberg und Christian Hein suchen gemeinsam mit den Kindern Paula, Anton, Klara und Lena den Tannenbaum aus, der dann abgesägt wird.

Jule Kahlenberg und Christian Hein suchen gemeinsam mit den Kindern Paula, Anton, Klara und Lena den Tannenbaum aus, der dann abgesägt wird.

Foto: Büttner

Gut 10.000 der immergrünen Bäume finden sich auf dem Gelände hinter dem Schulte-Drevenacks-Hof. Dessen Besitzer, Landwirt Dirk Buchmann, schaut zufrieden auf die zahlreichen Besucher, die sich auf dem Gelände tummeln. An der Kasse für die Weihnachtsbäume haben sich zwei lange Schlangen gebildet. Schnell führt Buchmann ein Telefonat via Handy und ordert weitere Helfer in Richtung der Kassen. "Der Besuch hier, um einen Tannenbaum zu fällen, ist meistens ein Ausflug für die ganze Familie. Und wir tun unser Bestes dafür, dass der auch schön wird", erklärt er. So stehen Sägen zum Fällen und kleine Wagen für den Transport der Tannenbäume parat. Dazu gibt es zahlreiche Stände mit weihnachtlichem Dekomaterial. Ein kleiner Weihnachtsmarkt auf dem Hofgelände.

Und auch die Bäume gibt es in verschiedenen Sorten. "Der Großteil sind Nordmanntannen", erklärt Dirk Buchmann. "Aber wir haben auch noch Fichten hier, weil viele Besucher die gerne hätten." Dabei stehen die Bäume gut acht Jahre auf dem Hof, bevor sie gefällt werden können. "Es erfordert einiges an Aufwand, damit am Ende ein guter Weihnachtsbaum dabei herauskommt", erklärt Dirk Buchmann. Denn die Bäume wachsen nicht einfach vor sich hin. Mit mehreren Schnitten muss das Wachstum gezielt gesteuert werden, damit am Ende ein perfekter Weihnachtsbaum dabei herauskommt. "Das Ziel ist es, dass der Baum pro Jahr etwa 30 Zentimeter wächst", erklärt Dirk Buchmann. So stehen meist Bäume mit einer Höhe von über zwei Metern hier zum Verkauf.

Auf die Suche nach dem passenden Weihnachtsbaum haben sich die Familien Kahlenberg und Hein gemeinsam gemacht. "Wir sind zum ersten Mal hier. Wir haben von Freunden erfahren, dass man hier seinen eigenen Tannenbaum fällen kann und wollten das mal ausprobieren", erzählt Jule Kahlenberg. Gemeinsam mit Ehemann Stefan und den Kindern Paula und Anton ist sie auf den Schulte-Drevenacks-Hof gekommen, um einen Tannenbaum zu suchen. "Wir hätten gerne eine große Nordmanntanne, die wir dann festlich schmücken können", erklärt sie. Auf die Suche machen sie sich gemeinsam mit Familie Hein. Christian Hein hat die Säge schon geschultert. Ob er Erfahrung beim Fällen von Tannenbäumen hat?. "Ich mache das zum ersten Mal und bin jetzt schon gespannt", sagt er. Für ihn, Ehefrau Anna und die beiden Kinder Klara und Lena soll es aber keine Nordmanntanne, sondern eine Fichte sein. "Die hätten wir gerne wegen des Duftes. So eine Nordmanntanne riecht doch gar nicht richtig nach Tannenbaum", sagt Anna Hein.

(RP)
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