Die Ereignisse 2014 In Dinslaken, Voerde und Hünxe Das bringt's - das neue Jahr von A bis Z

Dinslaken · Dinslaken feiert Friedrich Althoff und sein neues Einkaufszentrum, Hünxe bekommt einen neuen Hafen und Voerde nach elf Jahren Leonhard Spitzer einen neuen Bürgermeister. Dazu gibt es viel Musik, Theater und ein Dokuzentrum für den Bergbau.

 Zweimal in Dinslaken: Jürgen von der Lippe.

Zweimal in Dinslaken: Jürgen von der Lippe.

Foto: Kowalski

Althoff, Friedrich: Der Geburtstag von Dinslakens bedeutendstem Sohn jährt sich am 19. Februar zum 175. Mal. Ein Grund zum Feiern. Die Stadt will Leben und Werk des preußischen Kulturpolitikers, der das deutsche Hochschul- und Wissenschaftssystem wesentlich prägte, über das Jahr verteilt in verschiedenen Anlässen würdigen.

 Die Emschermündung wird nach Norden verlegt. Bald rollen die Bagger an.

Die Emschermündung wird nach Norden verlegt. Bald rollen die Bagger an.

Foto: Kazur, Jörg (jok)

BAP: Dinslaken feiert die Rückkehr der Kölsch-Rocker. Wolfgang Niedecken und seine Band sind die Headliner beim Fantastival. Am 25. Juli ziehen sie im Burgtheater den Stecker. Will heißen: Es gibt BAP unplugged. Beim Konzert vor fünf Jahren ging's drei Stunden rund. So müssen Live-Konzerte sein.

Caritas: Es bewegt sich was an der Dinslakener Trabrennbahn. Hier entsteht das neue Wohnquartier Bärenkamp-Carrée. Mittendrin errichtet die Caritas ein neues Altenpflegeheim — das Sankt Benedikt. Im Frühjahr soll das Gebäude, in dem 80 Bewohner einen Platz zum Leben finden, fertiggestellt sein.

Duscha, Martin: Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken gibt sein Amt nach 13 Dienstjahren auf. Am 29. Mai, Christi Himmelfahrt, wird er in den Ruhestand verabschiedet.

Emschermündung: Bald rollen die Bagger an, und die Verlegung der Flussmündung — es ist nach 1910 und 1949 die dritte — beginnt. Künftig soll der Fluss 500 Meter weiter nördlich auf Voerder Stadtgebiet in den Rhein fließen.

Faust: Neue Spielzeit, neue Regisseure, neuer Intendant. Mirko Schombert startet die Theaterspielzeit 2014/2015 der Burghofbühne am 11. September mit einem Klassiker. Matthias Fontheim inszeniert Goethes "Faust".

Gerhard Finke hat den Voerder Vogel geschaffen. Und seit 20 Jahren hockt die dreibeinige Bronzeskulptur des Weseler Künstlers an der gleichen Stelle — auf der Bahnhofstraße. Als Dank für die Heimat- und Brauchtumspflege erinnert er an die heimatverbundene Arbeit der elf Schützenvereine von Voerde, ihnen wurde der Vogel gewidmet.

Hafen: Auf gutem Weg ist der Bau des neuen Hafens "Egbert Constantin" am Wesel-Datteln-Kanal. Wenn es keine Verzögerungen gibt, können 2014 die ersten Schiffe festmachen. Die Firma Nottenkämper im Gartroper Busch will per Fließband Ton verladen. Geplant sind vier Liegeplätzen (zwei Entlade- und zwei Beladeplätze) und ein 200 Meter langes "Hafenmaul", groß genug, um dort Schiffe mühelos wenden zu lassen.

Innenstadtentwicklung: Jetzt geht's los. Auf dem Neutorplatz, vor der Drogerie Rossmann, wird ein neuer Kiosk gebaut. Die Arbeiten sollen im Januar beginnen. Im Frühjahr will Kioskbesitzerin Marlies Heep bereits ins neue Büdchen umziehen. Parallel dazu startet die Stadt mit dem Pavillonneubau.

Jugendblasorchester Drevenack: Gute Laune nach Noten gibt es beim traditionellen Neujahrskonzert der munteren Truppe am 12. Januar in der Gesamtschule Hünxe.

KunstKiosk 422: Das blauweiße Büdchen an der Zechenmauer ist Geschichte. Wie bunt, einfallsreich und aufregend die Aktionen waren, die dort zwischen 2011 und 2013 auf 18 Quadratmetern stattgefunden haben, dokumentiert ein neuer Katalog der Künstlerin Britta LQL. Zu beziehen ist er für fünf Euro im Buchhandel.

Ledigenheim: Die Stiftung Ledigenheim Lohberg hat sich auf den Weg gemacht, die eigene Geschichte aufzuarbeiten und Erinnerungen lebendig zu halten. Es werden fleißig Dokumente, Materialien und Fotos gesammelt, Zeitzeugen interviewt und demnächst auch gefilmt. Ab Sommer soll das zusammengetragene Material der Öffentlichkeit im "Dokumentations- und Informationszentrum Ledigenheime" präsentiert werden. Hereinspaziert ins DIZeum.

Medien: Wenn's demnächst in der Stadtbücherei staubt, gibt's keine Bücher, keine CDs, keine DVDs oder sonstige Medien. Etwa fünf Wochen lang wird das Erdgeschoss umgebaut. Während dieser Zeit bleibt die Bücherei komplett geschlossen. Kleines Trostpflaster: Die Öffnungszeiten in der Bücherstube werden erweitert. Und die Onleihe läuft ungehindert weiter.

Neutor Galerie: Einkaufen in Dinslaken wird wieder zum Erlebnis. Im Herbst eröffnet das neue Einkaufszentrum — mit Gastronomie und etwa 80 Läden.

Othello: Adnan G. Köse denkt groß. Der Dinslakener Regisseur und Autor bringt für seine zweite große freie Theaterproduktion innerhalb von zwei Jahren William Shakespeare auf die Bühne. Die Titelrolle spielt Dave Kaufmann. Premiere ist am 25. Oktober.

Platt: Plattdeutsche Abende sind Kult — am 8. und 9. März in Drevenack, am 15., 16. und 17. März in Hünxe. Dazu gibt's Klompentanz und deftigen Eintopf mit Mettwurst. Am 25. und 31. Januar sowie 1. Februar serviert Haus Wessel in Spellen ein plattdeutsches Unterhaltungsmenü.

Quote: Das Dinslakener Frauenforum appelliert an die Politik, Kandidaturen und Listen für die Kommunalwahl 2014 paritätisch mit Frauen und Männern zu besetzen. Sie sollten abwechselnd auf die Listenplätze gesetzt und Frauen nicht auf die unsicheren Listenplätze verbannt werden. Mal schauen, was draus wird . . .

Rat: Derzeit gibt es sieben Fraktionen in Dinslaken. SPD (21 Sitze), CDU (17), Unabhängige Bürgervertretung (5), Grüne (3), Die Linke und die FDP mit je zwei Mandatsträgern. Hinzu kommen vier fraktionslose Stadtverordnete. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai werden die Karten neu gemischt. Auch der Bürgermeister steht zur Wahl. Das wird vor allem in Voerde spannend. Denn dort gibt's auf jeden Fall einen Wechsel. Amtsinhaber Leonhard Spitzer tritt nicht mehr an. In Hünxe dreht der Chef noch 'ne Runde: Hermann Hansen bleibt bis 2015.

Stolpersteine: Die Vorgänge um die Hitler-Attentäter des 20. Juli 1944 sind gut dokumentiert. Wenig bekannt ist die dem Attentat folgende reichsweite Terroraktion " Gewitter" vom Spätsommer 1944 gegen ehemalige politische Funktionäre der Weimarer Republik. Auch im damaligen Landkreis Dinslaken kam es zu zahlreichen Verhaftungen politischer Gegner des Regimes. Sie wurden in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Flossenbürg gebracht. Der Verein "Stolpersteine für Dinslaken" wird für Otto Geikowski, Opfer der "Aktion Gewitter", einen Stolperstein verlegen lassen. Weitere Verlegungen sind fürs Frühjahr geplant für Anna Dümer, die Familien Otto und Julius Elkan, Doris Lorenzen, Meta Krakauer, Familie Dr. Naumann, Familie Sally Stahl, Sara Igra Mahnke und Sidonie Sternberg.

Turmstube: Das ehemalige Kastell, von den Dinslakenern liebevoll Burg genannt, wurde im vergangenen Jahr 850 Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, in der alten Kutscherstube im Burgturm mal wieder etwas Gehopftes auszuschenken. Und weil das gut ankam, hatten drei Junggastronome eine gute Idee: Sie wollen die Kutscherstube bewirtschaften. Nur am Wochenende, mit etwas Kultur obendrauf. Dinslakens Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann ist zuversichtlich, dass es klappen könnte. Wann? "Sobald wie möglich."

Umstellung: SEPA ist die Abkürzung für Single Euro Payments Area, also für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum. Ab Februar ersetzt es das nationale Verfahren. Sich die neue IBAN zu merken, ist gar nicht so schwer: Sie besteht aus der bisherigen Kontonummer und der Bankleitzahl, dem Ländercode DE für Deutschland und zwei Prüfziffern.

Von der Lippe: Jürgen macht's noch einmal — und das gleich zweimal: Am 18. und 19. März ist der bekennende Liebhaber floral gemusterter Hemden und fein gedrechselter Verse in der Kathrin-Türks-Halle zu Gast.

Weltmeisterschaft: Deutschland wird Fußball-Weltmeister. Vielleicht. Möglicherweise auch Brasilien. Oder Spanien. Und ein paar andere starke Teams mischen ja auch noch mit. Freuen wir uns auf das Eröffnungsspiel am 12. Juni, wenn die Brasilianer gegen Kroatien antreten. Und drücken wir die Daumen für Jogis Jungs. Am 13. Juli ist Finale.

X Wer wandert, weiß den Buchstaben zu schätzen. In der Regel steht eine Zahl dahinter. Ist es die 14, ist man unterwegs von Hünxe nach Dinslaken, gern auch mit einem Schlenker über die Testerberge und Voerde. Die Wanderfreunde des Sauerländischen Gebirgsvereins freuen sich auf ein besonderes Wanderjahr. Ihr Verein feiert 100-jähriges Bestehen.

Zechengelände: Die Osttangente erstreckt sich von der Hünxer Straße zur Bergerstraße, wird eine wichtige Verbindung zwischen Dinslakens östlichen und westlichen Stadtteilen sein und eine bedeutende Zubringerfunktion von der Autobahn zur Wohnbebauung und den Gewerbeflächen auf dem ehemaligen Zechengelände erfüllen. Gerodet wird bereits. Im Frühjahr beginnt der Ausbau.

(RP)
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