Dinslaken Café Victor Hugo will leiser werden

Dinslaken · Die Betreiber des Lokals an der Duisburger Straße reagieren auf die Kritik der Nachbarn wegen zu viel Lärms. In Zukunft soll es ruhiger werden.

 Tim Kauenhowen, Geschäftsführer des "Victor Hugo", hat Verständnis dafür, dass sich die Nachbarn vom Lärm vor dem Lokal gestört fühlen.

Tim Kauenhowen, Geschäftsführer des "Victor Hugo", hat Verständnis dafür, dass sich die Nachbarn vom Lärm vor dem Lokal gestört fühlen.

Foto: Martin Büttner

Im Café Victor Hugo herrscht eher Wohnzimmer-Atmosphäre als Disco-Feeling. Trotzdem oder gerade deswegen hat sich das Ladenlokal an der Duisburger Straße über das vergangene Jahr zum Treffpunkt entwickelt. Besonders junge Leute kommen gerne, um abends zu entspannen. Hinzu kommen die Gäste, die zu Lesungen, PoetrySlams oder Konzerten ins Victor Hugo kommen. Und wo eine lebendige Kneipe steht, da geht es manchmal auch laut zu — gelegentlich auch nach 22 Uhr.

Dass sich dadurch einige Nachbarn, die direkt neben dem Café wohnen, gestört fühlen, kann Tim Kauenhowen, der im Victor Hugo hinter der Theke steht, gut verstehen. "Wir haben es sicherlich ein bisschen versäumt, dafür zu sorgen, dass es auch vor dem Laden immer ruhig zugeht", sagt er. Das im Lokal geltende Rauchverbot treibt immer wieder kleinere Gruppen von Gästen vor die Türe. Und dadurch fühlten sich einige Anwohner gestört.

"Aber man sollte immer beide Seiten sehen", sagt Kauenhowen. Denn natürlich haben die Inhaber Marc Schmidtke, Mike Lawniczak und Andreas Hintze das Victor Hugo nicht gegründet, um den Frieden auf der Duisburger Straße zu stören. "Wir wollen jungen Menschen hier einen Anlaufpunkt bieten und außerdem für ein kulturelles Angebot sorgen", sagt Tim Kauenhowen.

Schluss um 22 Uhr?

Ein Anliegen, mit dem der Mann hinter der Theke und die Inhaber des Lokals schon Erfahrung haben: Sie selbst haben in Dinslakener Bands gespielt und auch Konzerte in der Stadt mitorganisiert — gerade für junge Menschen. Ein Anliegen, das sie mit dem Victor Hugo fortführen wollten.

Allerdings möchten sie sich auch ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn der Bar bewahren und so bemühen sie sich jetzt, für mehr Ruhe zu sorgen. Schon jetzt kleben Hinweise, die die Gäste auffordern, sich ruhig zu verhalten, am Lokal. Eine kleine "Lärmschutzwand" schirmt den Eingang des Lokals von der Duisburger Straße ab.

Außerdem wollen die Betreiber die maximale Musiklautstärke mit den Nachbarn absprechen, Veranstaltungen nur noch ohne Verstärker durchführen und die Zahl der Raucher vor dem Lokal begrenzen. "Die Alternative wäre, dass wir den Laden um 22 Uhr schließen müssten, und dann würde ein weiterer Betrieb keinen Sinn machen", erklärt Tim Kauenhowen. Denn zumindest die laufenden Kosten des Wirtschaftsbetriebes müssen gedeckt sein und die meisten Gäste kommen am Wochenende spätabends.

Für totale Stille rund ums Café Victor Hugo kann das Team natürlich nicht garantieren. "Wenn jemand ein Problem mit der Lautstärke oder ähnlichem hat, kann er aber jederzeit mit uns reden", sagt Tim Kauenhowen und verspricht: "Wir werden uns bemühen, Probleme im Rahmen unserer Möglichkeiten zu lösen."

(RP/rl)
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