Dinslaken Patrick Voss - ein 18-jähriger Grüner will es wissen

Dinslaken · Start in den Wahlkampf: Der jüngste Bundestagskandidat will für frischen Wind und saubere Luft sorgen.

 Patrick Voss präsentiert sein persönliches Wahlplakat, im Hintergrund die Plakate der Spitzenkandidaten der Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir.

Patrick Voss präsentiert sein persönliches Wahlplakat, im Hintergrund die Plakate der Spitzenkandidaten der Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir.

Foto: Martin Büttner

Was den Deutschen am meisten Angst macht, ist der Klimawandel. Das ist das Ergebnis einer gerade erst veröffentlichten Umfrage. Gleichzeitig erschüttern der Diesel-Skandal und die Art und Weise, wie Autoindustrie und Bundesregierung damit umgehen, die Republik.

Wenn das Ganze aus ihrer Sicht nicht so ernst und traurig wäre, Patrick Voss und Niklas Graf könnten sich so richtig freuen, denn für den grünen Bundestagskandidaten im Wahlkreis Oberhausen-Dinslaken und seinen Wahlkampfleiter ist das beste Munition in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, wie die beiden gestern bei der Vorstellung der grünen Wahlkampagne für die kommenden Wochen bis zum 24. September deutlich machten. Voss, als Wahlkreiskandidat Nachfolger der prominenten grünen Frontfrau Bärbel Höhn, die nicht mehr antritt, ist beim Thema "Mobilität" ganz zu Hause.

Er ist trotz seiner jungen Jahre Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität und Verkehr der Grünen in Nordrhein-Westfalen. Schon als 16-jähriger Gymnasiast - im Juli hat der seinen bisherigen Recherchen nach jüngste Bundestagskandidat bei dieser Wahl am Hiesfelder Gymnasium Abitur gemacht - mit einer Arbeit zum Thema bei einem bundesweiten Wettbewerb den ersten Preis eingeheimst.

Vor Diskussionen mit den etalierten politischen Platzhirschen im Wahlkreis ist ihm da nicht bange, was er auch auf seinen persönlichen Wahlkampfplakaten zum Ausdruck bringt: "Für frischen Wind und sauber Luft. Patrick Voss" steht da neben seinem Konterfei. An 100 Laternen wird dieses Plakat zu finden sein und - ein Novum bei den Dinslakener Grünen - auch zwei Großflächenplakate mit dem Bild des Kandidaten werden aufgestellt.

Überhaupt wollen die Grünen in diesem Wahlkampf nicht kleckern sondern klotzen. Mit insgesamt sechs Großflächen- und 300 Straßenlaternenplakaten - ein Plus von 150 Prozent gegenüber dem vorherigen Bundestagswahlkampf - wollen sie um die Gunst der Wähler kämpfen. Sie haben sich 1000 Hausbesuche vorgenommen, wollen mit Verteilaktionen und an Infoständen mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Und natürlich spielt Voss auch in den sozialen Medien auf allen Kanälen von Facebook und Twitter bis Snapchat und Instagram. Auch ein spezielles Kandidatenhandy hat er eingerichtet, mit dem er den direkten Kontakt zu den Bürgern finden will.

Voss und Graf sind zuversichtlich, dass die Bundestagswahl für die Grünen auch in Dinslaken deutlich besser ausfallen wird als die Landtagswahl im Mai. "Wir haben eine ganz andere Ausgangslage", sagt Voss. "Im Mai ist eine Regierung abgewählt worden, an der nun einmal auch die Grünen beteiligt waren. Jetzt kommen wir aus der Opposition." "Und mit der Umweltpolitik ist auch wieder ein grünes Kernthema im Fokus", ergänzt Graf.

(RP)
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