RP-Bürgermonitor Hundeklo unterm Fenster: Familie stinkt’s

Dinslaken · Neben dem Haus der Familie Krug gibt es einen Grünstreifen, der als Hundetoilette missbraucht wird. Es riecht extrem im Umfeld, die Familie leidet inzwischen sehr darunter. Die Stadt will das Problem nun in Angriff nehmen.

 Angelika Krug und Schwiegertochter Sabrina Krug bei dem Grünstreifen neben dem Haus. Das Esszimmer hinter dem vergitterten Fenster nutzt die Familie praktisch nicht. Weiter hinten (nicht im Bild) geht die Haus- in die Gartenmauer über. Fliegen und Gerüche sind eine Belästigung auf der Terrasse.

Angelika Krug und Schwiegertochter Sabrina Krug bei dem Grünstreifen neben dem Haus. Das Esszimmer hinter dem vergitterten Fenster nutzt die Familie praktisch nicht. Weiter hinten (nicht im Bild) geht die Haus- in die Gartenmauer über. Fliegen und Gerüche sind eine Belästigung auf der Terrasse.

Foto: Zehrfeld

Die wärmende Frühlingssonne hat nicht nur schöne Seiten. Jedenfalls nicht, wenn man im Haus der Familie Krug wohnt. Das steht an der Augustastraße an der Ecke zum Adelgardweg. Am Adelgardweg gibt es entlang ihrer Haus- und Gartenmauer einen breiten Grünstreifen, der der Stadt gehört. Wer sich dieser Stelle nähert, muss die Nase rümpfen. Ein intensiver, übler Geruch verbreitet sich über dem Beet. Fliegen schwirren in Bodennähe zwischen den Pflanzen herum, angelockt von jeder Menge Hundehaufen, die überall dazwischen liegen.

Sabrina Krug lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern im Erdgeschoss des Hauses. „Dieses Beet hier wird grundsätzlich als Hundetoilette benutzt“, erklärt sie. Das Fenster ihres Esszimmers liegt direkt über dem Beet. „Jetzt, wenn die Temperaturen höher werden, ist es unmöglich, da zu sitzen“, sagt die 35-Jährige. „Wir nutzen den Raum jetzt gar nicht mehr.“ Nur ganz früh morgens, wenn es noch kühl sei, könne sie überhaupt lüften.

Weiter hinten liegen der Garten und die Terrasse der Familie. Aber man möge da kaum draußen sitzen, weil es stinkt, beschreibt Sabrina Krug. Die Kinder merken es beim Spielen, und es gibt eine Menge Fliegen: „Diese dicken, ekligen Brummer. Sobald es wärmer wird.“ Die Familie findet das alles einfach widerlich und hat genug davon. „Ich würde gerne mal einen Sommer ohne diese Gerüche haben.“

Eigentümer des Hauses sind ihre Schwiegereltern. Schwiegermutter Angelika Krug deutet auf einen kleinen Fußweg, der vom Adelgardweg abgeht und in Richtung Sport-, Garten- und Grünanlagen führt. „Alle Leute gehen hier in den Volkspark, mit den Hunden aus dem ganzen Viertel“, sagt sie. Vielleicht glauben die Halter ja, dass diese Ecke eine gute Gelegenheit dafür wäre, dass sich die Tiere vorher noch mal erleichtern.

Im Haus der Krugs gibt es nach vorne zur Augustastraße hinaus auch ein Ladenlokal: einen Friseursalon. Dort ärgert man sich ebenfalls. „Es riecht. Es sieht für uns als Geschäft auch immer total ungepflegt aus“, sagt Mitarbeiterin Iris Bobrzik. Außerdem sei es schon vorgekommen, dass sich der Dreck über die Gehwege verteile und Kunden ihn unter den Schuhen in den Laden getragen hätten. Das mussten die Angestellten dann beseitigen.

Sabrina Krug hat versucht, mit Leuten zu reden, die ihren Hund vor ihr Haus machen ließen. Die Erfahrungen, die sie dabei gesammelt hat, sind nicht allzu ermutigend. „Wenn man die Leute persönlich anspricht, wird man richtig blöd angemacht“, sagt sie. Es gebe unangenehm aggressive Reaktionen. Und geholfen hat es bisher nichts.

Die Familie hat zwei Ideen, um die Lage zu ändern. „Mein Vorschlag wäre, das so zu begrünen, dass Hunde hier nicht mehr reingehen“, sagt Sabrina Krug. Oder, die Stadt könnte einen Zaun um das Beet errichten.

Die Stadtverwaltung hat auf RP-Anfrage zur Situation zunächst mal Mitarbeiter des Din-Services darum gebeten, sich die Stelle anzusehen. „Die Kollegen waren draußen, haben sich das angeschaut“, meldet Stadt-Sprecher Marcel Sturm: „Sie können das Phänomen bestätigen.“

Mit dem Zäuneziehen um einzelne Beete will man bei der Stadt lieber nicht anfangen. Man habe die Möglichkeit erwogen, einen Tütenspender für das Einsammeln von Hundekot aufzustellen. Allerdings mit dem Ergebnis, dass das vermutlich gar nichts bringen würde: Halter, die die Haufen ihrer Tiere sorglos an so einem Grünstreifen zurücklassen, würden wohl auch bereitgestellte Beutel nicht verwenden.

Die konkrete Idee sei nun, die Lage „gärtnerisch zu bewältigen“, sagt Sturm. Das heißt: das Beet flächendeckend so zu bepflanzen, dass es für Vierbeiner und Halter nicht mehr als Hundeklo einladend ist. Wann das geschieht, ist noch offen. Aber, so Sturm: „Ziel ist, dass wir das dieses Jahr in den Griff bekommen.

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