Voerde Bücherei Voerde erhalten durch Förderverein oder VHS

Voerde · Nach dem Vorbild von Spellen und Möllen, will die Stadt auch die Büchereien in Voerde und Friedrichsfeld aus der öffentlichen in eine private Hand geben. Dadurch will die finanziell stark angeschlagene Stadt Kosten sparen. Wie sich auf einer Informationsveranstaltung zur Zukunft der Voerder Bücherei jetzt herausstellte, wird es dafür keinen Trägerverein wie in Möllen und Spellen geben. Das hätten die erschienenen 15 Bürger abgelehnt, teilte Dezernent Egon Dames gestern auf RP-Anfrage mit. Gute Aussichten bestünden hingegen für eine Kombination aus einem Förderverein und ehrenamtlichem Personal.

Aufgabe eines Fördervereins wäre es, Spenden zu sammeln und davon neue Medien für die Bücherei zu beschaffen. Die ehrenamtlichen Helfer sollen sukzessive alle Aufgaben der städtischen Mitarbeiterinnen in der Bibliothek übernehmen und das hauptamtliche Personal schließlich ganz ersetzen. Dabei wird niemand entlassen, wie Dames versicherte; ihm zufolge werden die städtischen Mitarbeiterinnen in den kommenden Jahren nach und nach allesamt in den Ruhestand gehen.

Öffnungszeiten erweitern

Alle Ehrenamtler werden eine Schulung von der jetzigen Büchereileiterin Elke Kermer erhalten. Falls die Anzahl der Helferinnen es zulässt, könnten die Öffnungszeiten der Bücherei erweitert werden. "Das wäre ein Qualitätssprung", sagte Dezernent Dames. Für die zweite Februarhälfte will er alle Interessenten vom ersten Treffen noch einmal einladen, um dann in die Detailplanung einzusteigen. Anfang kommenden Monats werden sich die Politiker im Arbeitskreis Kultur mit der Zukunft der Voerder Bibliothek befassen.

In der Versammlung wurde der Vorschlag gemacht, die Stadtbibliothek in die Trägerschaft der Volkshochschule zu geben. Eine Idee, von der VHS-Leiter Gerd Drüten nicht überrascht wurde. "Wir leben bereits mit der Voerder Stadtbibliothek unter einem Dach zusammen und kooperieren auch. Wenn wir helfen können, dann sind wir dazu bereit", sagte Drüten auf RP-Nachfrage. Wie die Hilfe im Detail aussehen könnte, ob Trägerschaft oder noch engere Kooperation, müsste in Gesprächen geklärt werden. Er hat deshalb einen Termin mit dem Beigeordneten Egon Dames vereinbart. Wie es weitergehen könnte, müsste mit den Trägern der VHS abgestimmt werden, das sind neben der Stadt Voerde auch Dinslaken und Hünxe. Gerd Drüten vertritt die Ansicht, dass eine Stadtbibliothek nicht von einem privaten Verein, sondern professionell getragen werden sollte, um ein kontinuierliches Arbeiten zu ermöglichen. Dies sei man schließlich der Bevölkerung schuldig. Ein vernünftiges Bibliotheksangebot sieht der VHS-Leiter als eine Pflichtaufgabe der Kommune an.

(RP)
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