Dinslaken Brückensperrung erregt Gemüter

Dinslaken · Wegen gravierender Baumängel sperrte die Stadt Duisburg die Walsumer Hubbrücke. Viele Ausflügler drehten am Wochenende verärgert vor der Straßensperre um. Einige wagten die Querung des denkmalgeschützen Bauwerks.

 Unzufrieden: Uwe und Angelika Bachorsky aus Voerde standen auf dem Weg zur Rheinfähre vor der gesperrten Brücke.

Unzufrieden: Uwe und Angelika Bachorsky aus Voerde standen auf dem Weg zur Rheinfähre vor der gesperrten Brücke.

Foto: Martin Büttner

Walsum Ein trockener Tag im Oktober, relativ warme Temperaturen. Die idealen Bedingungen für einen Ausflug mit dem Rad. Die Rheinfähre zwischen Walsum und Orsoy wird für derartige Touren gerne genutzt. Allerdings führen die Wege auf der Walsumer Rheinseite fast immer über die Hubbrücke, die den Nordhafen überspannt. Diesen Weg hat die Stadt Duisburg verschlossen. Auf Grund gravierender Baumängel hat sie die Brücke gesperrt und damit den zahlreichen Ausflüglern die wichtigste Route rund um die Fähre.

"Und was machen wir jetzt?", fragt eine Radfahrerin ratlos in die Runde einer größeren Gruppe von Radwanderern. Sie stehen vor der Absperrung, die auf der Seite der Fähre die gesamte Fahrbahn der Königsstraße in Richtung der Hubbrücke überspannt. Von der anderen Rheinseite kommend wussten die Radler nichts von der Sperrung. "Ich schaue mal, ob man da noch durchkommt", sagt einer der Männer.

Er bugsiert sein Rad schnell an der Absperrung vorbei und radelt in Richtung des gesperrten Bauwerks los. Nach einigen Minuten kehrt er zurück. "Man kommt noch rüber." Ohne zu zögern macht sich die Gruppe auf dem Weg über die Brücke.

Ungehaltene Ausflügler

Wo Fahrradfahrer und auch Motorräder an der Absperrung vorbeikommen, haben Autofahrer keine Chance. Eine Frau mit Oberhausener Kennzeichen will ebenfalls über die Hubbrücke. Vor dem Hindernis stoppt sie und dreht mit entnervtem Gesichtsausdruck wieder um. Lautstarke Flüche dringen durch die geschlossenen Scheibe ihres Fahrzeuges. Ähnlich geht es auch weiteren Autofahrern, die hier ihren Weg auf die andere Seite suchen.

Wenig begeistert von der Brückensperrung sind auch Angelika und Uwe Bachorsky aus Voerde. "Wir standen gerade auf der anderen Seite schimpfend vor der Brücke", erzählt Uwe Bachorsky, nachdem er mit seiner Frau endlich an der Fähre angekommen ist. "Die Sperrung hätte man sich auch sparen können, wenn man die Brücke instand gehalten hätte", sagt er.

Für ihn ist es unverständlich, dass man überall Bauwerke verfallen lässt und neu baut, anstatt sich um die vorhandenen Werte zu kümmern. Für seine Frau Angelika und ihn ist die abgeriegelte Brücke ein Hindernis. Zumal ihnen auch nicht ganz klar ist, ob und wenn ja warum der Weg über den Nordhafen auch für Fußgänger und Radfahrer geschlossen ist. "Wir fahren regelmäßig meine Schwägerin auf der anderen Rheinseite besuchen", erklärt Angelika Bachorsky

. "Und bei schönem Wetter fahren wir lieber mit dem Rad als mit dem Auto. Da bietet sich die Fähre an." Die erreichen die beiden dann aber trotz des Hindernisses auf ihrem Weg.

(RP/rl/jco)
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