Dinslaken Brennholz: Nachfrage steigt

Dinslaken · Steigende Kosten bei Heizöl und Gas lassen die Menschen nach Alternativen suchen. Das warme Kaminfeuer scheint da eine gute Idee zu sein, und so steigt auch die Nachfrage nach dem nachwachsenden Material.

 Förster Michael Herbrecht sorgt bei seinen Kunden für konstanten Nachschub. Auf stehendes Holz müssen sie allerdings warten.

Förster Michael Herbrecht sorgt bei seinen Kunden für konstanten Nachschub. Auf stehendes Holz müssen sie allerdings warten.

Foto: Martin Büttner

Das Brennholz-Geschäft geht gut bei Förster Michael Herbrecht. "Die Vorräte, die wir aus dem vergangenen Jahr noch hatten, sind schon alle weg", sagt der Leiter des Forstbetriebsbezirks Dinslaken des Regionalforstamts Niederrhein. Knapp wird es bei ihm mit dem Brennholz noch lange nicht, wahrscheinlich auch, weil er das Holz, wie andere es machen, nicht im kaminfertigen Zustand verkauft.

"Dafür habe ich keine Lagerflächen. Wenn man fertiges Kaminholz im Wald lagert, dann ist es ziemlich schnell verschwunden", weiß der Förster. Bei ihm müssen die Kunden selbst Hand anlegen und sich ihr Holz mittels Kettensäge selbst zerlegen. "Wir wollen den Bürgern zeigen, dass der Wald nicht nur etwas ist, wo man mit dem Auto gegen Bäume fahren oder Spaziergänge machen kann", scherzt Michael Herbrecht. "Die Menschen sollen die Erfahrung machen, dass der Wald ein Stück Natur ist, in dem Leute arbeiten und von dem auch Menschen leben."

Abzocke bei Maßeinheiten

45 Euro pro Raummeter Holz kostet der natürliche Brennstoff derzeit beim Forstbetrieb. Bei stehendem Holz sind 25 Euro pro Raummeter fällig, allerdings hält Michael Herbrecht bei letzterem seine Kunden noch zurück. "Da fehlt eher die Zeit als das Holz", sagt er. "Wenn die Kunden herkommen, um selbst Bäume zu fällen, dann sollen die schon alle markiert sein, und das braucht eben eine gewisse Vorbereitungszeit", erklärt der Förster. Bis der Holzschlag im großen Stil erfolgen kann, wird es daher noch etwas dauern. Solange sorgen die Mitarbeiter des Forstbetriebes allerdings weiter für liegendes Brennholz.

Was den Holzkauf angeht, warnt Michael Herbrecht vor unseriösen Angeboten. "Einige Händler werben mit günstigen Raummeterpreisen, rechnen aber mit Schüttraummetern", sagt der Förster. Letzteres bezeichnet einen Kubikmeter lose geschüttete Holzscheite, die nur rund 0,7 Raummeter ausmachen. "So zahlen die Kunden am Ende mehr, als bei seriösen Händlern."

Wefelnberg hat vorgesorgt

Auch Eckhard Wefelnberg aus Hünxe verkauft Holz für den Kamin. "Ich habe vorgesorgt und extra mehr hergestellt. Daher habe noch genug Holz da für meine Kunden", sagt er. Die Nachfrage nach dem alternativen Heizmaterial steigt. "Es wird jedes Jahr mehr", sagt Wefelnberg. "Bei den steigenden Preisen für Heizöl und Gas überlegen sich die Menschen natürlich schon, wie sie Geld einsparen können." Da wird der Kamin zur Heizalternative.

(RP/rl)
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