Dinslaken Betuwe: Kritischer Blick auf die Pläne der Bahn

Dinslaken · Jahreshauptversammlung: Bürgerinitiative rät zu zertifizierten Gutachten über die Erschütterungen an der Schienenstrecke.

 Karl-Heinz Rudorf, Geschäftsbereichsleiter Planen im Technischen Rathaus, mit den Ordnern, die die Bahn-Pläne für Dinslaken enthalten.

Karl-Heinz Rudorf, Geschäftsbereichsleiter Planen im Technischen Rathaus, mit den Ordnern, die die Bahn-Pläne für Dinslaken enthalten.

Foto: Martin Büttner

Wegen des laufenden Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau der Gleisstrecke hatte die Bürgerinitiative "Betuwe — so nicht!" zu ihrer Mitgliederversammlung auch Gäste zugelassen. "Das Verfahren ist derzeit das Lebenselixier für uns und alle Betroffenen entlang Schienen", erklärte Heinz Mülleneisen, der Vorsitzende des Vereins. Das Thema des Abends war dann auch das Verfahren rund um die Planung der Bahn und mögliche Einwendungen der Bürger.

Dinslaken: Betuwe: Kritischer Blick auf die Pläne der Bahn
Foto: Martin Büttner

"Nach meinem Wissensstand haben sich 300 Bürger direkt im Technischen Rathaus informiert", erklärte Mülleneisen. Die Unterlagen liegen mittlerweile nicht mehr im Rathaus aus, und auch aus dem Internet wurden sie entfernt. "Sie haben allerdings noch bis zum 18. Dezember Zeit, ihre Einwendungen abzugeben", sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative. Dies sollten Betroffene, so sein Rat, am Besten im Technischen Rathaus machen und sich die Abgabe auf einer Kopie ihrer Einwendung bestätigen lassen. Bei seinen Gesprächen mit den Betroffenen war Heinz Mülleneisen immer wieder auf das Thema Erschütterungen angesprochen worden. "Dank neuer Bremsen und Lärmschutz bekommen wir eine leisere Strecke", erklärte er. "Die Erschütterungen werden allerdings bleiben."

Dinslaken: Betuwe: Kritischer Blick auf die Pläne der Bahn
Foto: Kazur, Jörg

Seine Empfehlung: Wer jetzt schon Schäden am Haus feststellt oder ein Wackeln wahrnimmt, wann immer ein Zug vorbeifährt, solle einen zertifizierten Gutachter kommen lassen, der den Ist-Zustand des Gebäudes aufnimmt. "Je früher sie das machen, desto besser", sagte Mülleneisen. Wer ein Gutachten vor dem Beginn der Bauarbeiten am dritten Gleis erstellen ließe, könne der Bahn später damit nachweisen, dass diese für neue Schäden am Haus verantwortlich sei. "Die Kosten für so ein Gutachten sind wesentlich geringer, als das, was auf sie zukommen könnte, wenn irgendwann Reparaturen an ihrem Haus nötig werden", erklärte Mülleneisen. Auch Pacht und Erwerb von Grundstücken entlang der Strecke durch die Bahn war ein Thema. "Wenn sie bisher noch kein Anschreiben von der Bahn erhalten haben, braucht man kein Land von ihnen", erklärte Heinz Mülleneisen.

(RP)
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