Voerde/Wesel Betuwe-Initiativen erheben Vorwürfe gegen die Bahn

Voerde/Wesel · Die Bürgerinitiativen entlang der Betuwe haben gestern in Schreiben an Bahnchef Rüdiger Grube und an den Präsidenten des Eisenbahnbundesamtes, Gerald Förster, schwere Vorwürfe erhoben.

Voerde/Wesel: Betuwe-Initiativen erheben Vorwürfe gegen die Bahn
Foto: rp-archivfoto

Zum einen sprechen Gert Bork von der Initiative "Betuwe — So nicht!" in Wesel, und seine Mitstreiter Heinz Markert (Voerde) und Manfred Flore (Oberhausen) "illegaler Steigerung des Güterzugverkehrs". Und sie werfen dem Bahnchef "Wortbruch" vor bei Sicherheit auf der Ausbaustrecke vor.

Nachdem die Bahn das Stellwerk in Emmerich aufgerüstet habe, so die Sprecher der Bürgerinitiativen, habe sie den Güterverkehr auf der Strecke ohne Genehmigung massiv erhöht". Anwohner hätten vor allem nachts "ein deutlich erhöhtes Aufkommen" registriert. "Ohne Lärm- und Erschütterungsschutz ist das nicht mehr erträglich", so die Sprecher der Initiativen. Sie fordern das Eisenbahnbundesamt auf, "nicht genehmigte Kapazitätsausweitungen" zu verbieten. Betroffen von den Belastungen sei knapp eine halbe Million Menschen.

Selbst 500 Meter von den Gleisen entfernt werde die Nachruhe gestört. Dabei brauche es für die "Blockverdichtung" — die Kapazitätserhöhung durch digitale Steuerung — einen förmlichen Planfeststellungsbeschluss. "Uns ist kein rechtskräftiges Verfahren bekannt", so die Bürgervertreter. Um Klarheit zu schaffen fordern sie die Bahn auf, konkrete Zug-Zahlen zu nennen — "wie an jedem Flughafen", heißt es im Schreiben an Hörster.

Im Brief an Bahnchef Grube sprechen die Initiatoren von "skandalöser Missachtung" der Sicherheitsbedürfenisse der Anwohner. Das widerspreche der Ankündigung das Vorstandsvorsitzenden der Bahn AG, der beim Bahngipfel Ende Juli in Rees "höchsten internationalen Standard" angekündigt habe.

Das planende Unternehmen DB Projektbau habe in der vorigen Woche in Voerde nicht einmal gewusst, was auf der Strecke transportiert werde und "Entsetzen ausgelöst". Lange bekannte Eingaben der örtlichen Feuerwehren würden weiter ignoriert. Dagegen würden die Niederländer offen darlegen, dass es sich bei der Hälfte aller transportierten Güter um Gefahrstoffe handeln würde. Entsprechend seien die Sicherheitsvorkehrungen jenseits der Grenze.

(RP)
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