Dinslaken Besonderes Erlebnis am Dreikönigstag

Dinslaken · Die katholischen Kirchengemeinden des Dekanates Dinslaken, also in Walsum, Dinslaken, Hünxe und Voerde laden zur 10. Krippenerfahrung ein.

Am letzten Tag der weihnachtlichen Festzeit, am Sonntag, 6. Januar, öffnen nicht nur die katholischen Kirchen und Kapellen in der Region zwischen 15 Uhr und 18 Uhr ihre Türen für alle Krippenfreunde. Erstmals ist in diesem Jahr auch eine Krippe im Seniorenzentrum der Awo in Walsum zu besuchen, und schon lange sind das Alfred-Delp-Haus der Caritas in Dinslaken und das Sankt Vinzenz-Hospital mit dabei.

Nach den weihnachtlichen Gottesdiensten stehen oftmals viele Leute an der Krippe und betrachten die liebevoll aufgebauten Szenen. Dabei ist der Kontrast zwischen dem Geschehen der Weihnachtsnacht vor über 2000 Jahren und unseren heutigen Krippen groß. Das, was wir heute in stimmungsvollen Liedern besingen, war damals wohl kaum besinnlich und gemütlich. Ein junges Paar musste sein Kind an einem fremden Ort und ohne ordentliches Obdach zur Welt bringen. Von medizinischer Hilfe durch eine Hebamme oder gar einen Arzt, keine Rede. Was wir uns heute in der weihnachtlich geschmückten Kirche betrachten, kam damals eher der heutigen Situation in den Kriegs- und Unruhegebieten der Welt nahe. Auch heute werden Kinder an den unmöglichsten Orten geboren, ohne dass ihre Eltern bei der Geburt auch nur ahnen können, was die Zukunft ihnen und ihrem Kind bringen mag. Dennoch drückt ein jedes Kind Hoffnung auf eine gute Zukunft aus.

Auch solche Gedanken und eine gewisse Solidarität werden durch die Betrachtung mancher Kirchenkrippe heute geweckt. Als Gottes Sohn zur Welt kam, war er nicht auf Rosen gebettet. Sein Platz ist eine Futterkrippe. Getrocknetes Gras und abgedroschene Halme sind die Unterlage; Viehfutter und Stallstreu ist alles, was die Welt ihm bieten will. So tritt Gott ein in unsere unfriedliche Welt und nimmt teil am Leben und an der Not der Menschen.

Die katholischen Kirchengemeinden im Dekanat Dinslaken öffnen gemeinsam ihre Pforten zu einem Besuch der Kirchenkrippen. Diese Aktion soll allen Krippenfreunden die Möglichkeit bieten, die Kirchenkrippen in der näheren Umgebung zu besuchen und zu entdecken, wie abwechslungsreich und phantasievoll diese gestaltet werden. Die phantasievollen Details in der Krippengestaltung bergen so manche, durchaus tiefe und theologische Erkenntnisse, die es zu entdecken gilt. Vielfältige Materialien und Darstellungsweisen zeugen von Phantasie und theologischen Hintergedanken der Krippenbauer und ihrer Gemeinden. Alle Krippenfiguren umstehen das Kind, Hirten und Könige zeigen ihre Anbetung, Ehrfurcht und Freude; selbst Ochse und Esel betrachten still das Kind. Mit ihnen stehen auch die Krippenbesucher da und staunen und freuen sich über Jesus Christus, in dem Gott Mensch wird und in unsere Welt kommt. In gewisser Weise wird der Betrachter so ein Teil der Krippe.

(RP)
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