Interview: Reportage Am Montag Bergpark lockt bei jedem Wetter

DINSLAKEN-LOHBERG · Aus dem ehemaligen Zechengelände ist ein neuer Anziehungspunkt für die Dinslakener und ihre Nachbarn geworden. Es gibt allerdings auch Schattenseiten, was nichts damit zu tun hat, dass die dunkle Jahreszeit begonnen hat.

 Christian Planer-Klostermeier hat im Bergpark schöne Fotomotive gefunden.

Christian Planer-Klostermeier hat im Bergpark schöne Fotomotive gefunden.

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Allmählich verabschiedet sich der frühlingshafte Herbst wirklich und auch über dem neuen Lohberger Bergpark ziehen dunklere Wolken auf. Nass-kalt war es auf dem Gelände der ehemaligen Zeche in der vorigen Woche öfter und trotzdem schauen einige Menschen vorbei - das aus ganz verschiedenen Gründen. In der Ferne ist ein junger Mann zu beobachten. Er stellt seine Wasserflasche auf einer Sitzbank ab, macht kurz intensive Kräftigungsübungen für den Oberkörper und sprintet dann den Wall hinauf. Es hat etwas von Rocky-Filmen und Sylvester Stallones Treppenlauf hoch zum "Philadelphia Museum of Art". Eric Geßmann aus Hünxe ist mit seinem Mountainbike zwar auch sportlich unterwegs, doch er ist eigentlich zum Fotografieren in den Bergpark gekommen. In seinem Rucksack befindet sich eine Kamera, aber noch wartet er auf das richtige Licht und dass die Sonne untergeht.

 Barbara und Norbert Gryschka nutzen den Park zum Spazierengehen.

Barbara und Norbert Gryschka nutzen den Park zum Spazierengehen.

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"Das wird gleich bestimmt schon klappen", meint der Biker, der zum zweiten Mal auf dem Gelände ist: "Beim ersten Mal habe ich mir den Park nur angeschaut. In Hünxe haben wir in unseren Wäldern noch schönere Ecken, aber hier ist es auch ganz toll geworden, und es gibt gute Motive zum Fotografieren." Damit der Bergpark noch mehr an Attraktivität gewinnt, würde er es sich wünschen, wenn die anliegende Halde noch integriert werden würde: "Die Halde wird ja jetzt schon von vielen Mountainbikern genutzt. Wenn man da noch etwas machen könnte, wäre das doch prima - auch für mich."

 Erik Geßmann aus Hünxe ist zum Fotografieren in den Bergpark gekommen.

Erik Geßmann aus Hünxe ist zum Fotografieren in den Bergpark gekommen.

Foto: martin Büttner

Eine Mountainbikeabfahrt von der Halde hinunter würde auch Malte Klostermeier gut finden. Er ist mit seinen Eltern erstmals auf dem alten Zechengelände und schaut sich die Umwandlung vom Industriegebiet zur Erholungsoase an. "Als die Mauer an der Hünxer Straße noch stand, konnte man ja nicht sehen, wie es früher hier aussah. Aber ich bin ganz begeistert, was hier entstanden ist", meint Christiane Klostermeier bei einem Blick auf den See und den dahinterliegenden Förderturm. Das Wahrzeichen der Zeche hinter dem Wasser ist auch eines der Motive von Christian Planer-Klostermeier, der für den Besuch in Lohberg extra seine Kamera mitnahm: "Es ist alles ganz schön geworden, aber man muss abwarten, wie der Bergpark auch von den Bürgern angenommen wird. Das ist genauso wie mit dem neuen Einkaufszentrum in der Stadt", sagt der Dinslakener.

Barbara und Norbert Gryschka sind erst vor drei Jahren aus Gelsenkirchen nach Dinslaken gezogen und kennen nur die Geschichte des Lohberger Bergwerks. Sie waren schon bei der Eröffnung des Parks dabei und nutzen ihn nun gerne zum Spazieren. "Er ist ja noch nicht ganz fertig. Man muss den Sträuchern und Wiesen noch Zeit zum Wachsen geben, dann sieht es hier im nächsten Jahr bestimmt noch besser aus", glaubt Barbara Gryschka, die sich für den nächsten Sommer gut einen kleinen Kiosk auf dem Gelände vorstellen kann, damit sich Kinder Getränke und kleine Snacks kaufen können.

Wiederkommen will sie aber schon eher: "Bei der Eröffnung hatten wir unseren Enkel mitgenommen. Er war rutschen, klettern und hat alle Spielmöglichkeiten ausprobiert. Er hatte so viel Spaß, dass er bei unserem nächsten Besuch wieder dabei ist." Es gibt allerdings auch Schattenseiten. "Es ist schon mehr als ärgerlich, wenn man sieht, was hier so kaputt gemacht wird", sagt Gregor Skibowski. Und auch die vielen Hundehaufen stören ihn sehr.

(RP)
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