Voerde Bergbau bleibt ein Thema

Voerde · Auch wenn mit der Schließung der Zeche Walsum das wichtigste Ziel der Bürgerinitiative Bergbaubetroffener am Niederrhein (BiB) erreicht ist, wollen die Mitglieder weiter in diesem Themenbereich aktiv bleiben.

Zur Mitgliederversammlung der BiB waren die Besucher zahlreich erschienen. Schließlich galt es auch, über einen wichtigen Punkt abzustimmen: die Zukunft der Bürgerinitiative selbst. Denn ihren eigentlichen Kampf gegen den Bergbau unterhalb des Rheins haben die engagierten Bürger mit der Schließung des Bergwerks Walsum schon lange gewonnen. Damit wäre der eigentliche Zweck der Bürgerinitiative erfüllt. Nun stellte sich die Frage: Aufhören, weitermachen wie bisher oder sich neuen Themen zuwenden, wie zum Beispiel dem Kohlehafen in Voerde oder der Betuwe-Linie? "Wir dividieren uns nur auseinander, wenn wir von unserem eigenen Thema weggehen. Wer Interesse hat, sich beim Kohlehafen oder der Betuwe-Linie zu engagieren, kann das auch in einer anderen Bürgerinitiative machen", sagte BiB-Geschäftsführer Reinhold Becker.

Noch genug Arbeit

Auch Klaus Friedrichs, der Vorsitzende der Bürgerinitiative, sah noch genug Arbeit im eigentlichen Betätigungsfeld. "Wir haben hier in unserem Bereich noch viele Themen, die mit dem Bergbau in Verbindung stehen", sagte er. Da wäre zum Beispiel der Anstieg des Grubenwassers in den stillgelegten Bergwerken sowie eine weitere Versorgung der Geschädigten des Bergbaus mit Informationen zu der komplexen Thematik. Schließlich entschieden sich die Mitglieder ohne Gegenstimme dazu, bei dem Thema Bergbau weiterzumachen.

Das Schicksal der Löhnener Schachtanlagen interessierte die Mitglieder der Bürgerinitiative. "Eine Genehmigung zum Abbruch der Gebäude wurde erteilt. Was mit dem großen Hügel passiert, ist noch nicht beschlossen", informierte Klaus Friedrichs die BiB-Mitglieder. Wahrscheinlich wird der Hügel, der künstlich angelegt wurde, zurückgebaut, damit die Flächen wieder landwirtschaftlich genutzt werden können. Außerdem lobte er die Arbeit der Schlichtungsstelle Bergschaden NRW. "Viele Betroffene hätten ohne die Arbeit der Schlichtungsstelle keine Chance auf ihr Recht", sagte Friedrichs. Dabei hätten sich einige Dinge für die Betroffenen schon gebessert. So dürfen zum Beispiel Kopien von Grubenbildern gemacht werden.

Schwelgernsprung

Zum ersten Mal hatte Friedrichs auch eine genaue Karte des Schwelgernsprungs im Gepäck. Die geologische Verwerfungslinie kann bei Bergschäden eine wichtige Rolle spielen, da sie die Erdbewegungen durch den Bergbau beeinflusst. "Das kann besonders beim Thema der Verjährung von Schäden eine große Rolle spielen", so Friedrichs.

(RP)
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