Gefahr gerade für Straßenbäume Zu oft wird noch mit Salz gestreut

Dinslaken · Bürger sollten kein Streusalz mehr verwenden. Immer wieder passiert das aber dennoch. Die Stadt und Umweltschützer sehen das mit Sorge.

 Ein Gehweg in Dinslaken, teils mit Salz, teils mit „abstumpfendem Material“ abgestreut.

Ein Gehweg in Dinslaken, teils mit Salz, teils mit „abstumpfendem Material“ abgestreut.

Foto: Zehrfeld

Streusalz ist fies zu Hundepfoten, ungesund für Pflanzen, schädlich für Böden und Gewässer und schlecht für Auto-Karosserien. Deshalb dürfen Privatleute in vielen Kommunen nur noch in Ausnahmen Streusalz verwenden. So ist es auch in Dinslaken, aber das wird nicht überall durchgehalten: Immer wieder kommt auf Gehwegen welches zum Einsatz.

Bei der Stadt sieht man das nicht gern. „Unser Appell an die Leute ist, sich an die Spielregeln zu halten“, sagt Sprecher Marcel Sturm. „Es gibt viele Streu-Möglichkeiten – Salz gehört nun mal nicht dazu.“

Der Dinslakener Günther Rinke vom Bund für Umwelt und Naturschutz erklärt, wo ein großes Problem für die Vegetation liegt: Das Salz gelangt in den Boden und an die Wurzeln der Pflanzen. Wenn das zu viel wird, können diese nicht mehr genug Wasser aufnehmen. Das rächt sich dann nicht sofort, sondern mit Verzögerung. „Es zeigt sich häufig im Herbst an schon früh auftretenden braunen Blättern“, erläutert Rinke. Auf längere Sicht können Bäume morsch werden. Und gerade Straßenbäume seien gefährdet. Die haben nämlich unter Asphalt und Platten ohnehin keine optimalen Bedingungen für ihre Wurzeln – wenn dann noch ihr Wasserhaushalt gestört wird, wird es schnell kritisch.

Anlieger müssen aber trotzdem dafür sorgen, dass die Bürgersteige vor ihren Grundstücken sicher benutzbar sind. Sie können dazu auf „abstumpfende Mittel“ zurückgreifen, etwa Sand oder Kies. Das sei häufig eine gute alternative, meint auch Günther Rinke. „Ein kleiner Nachteil ist, dass man nachher, wenn alles weggetaut ist, wieder den Sand wegfegen muss.“ Für viele sei das jedoch – mit dem Umweltschutzgedanken im Hinterkopf – das kleinere Übel.

Salz oder andere auftauende Mittel dürfen in Dinslaken übrigens unter besonderen Umständen noch verwendet werden: bei gefährlichen Stellen wie Treppen oder Gefällen, oder, wenn das Wetter so dramatisch ist, dass es nötig ist, etwa bei Eisregen.

(szf)
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