Craft-Beer-Festival in Dinslaken Ein schöner Tag für Gerstensaftfreunde

Dinslaken · Beim ersten Dinslakener Craft-Beer-Festival kamen die Freunde des Bieres auf ihre Kosten. Dabei gab es hier auch ungewöhnliche Braukreationen fernab des Gewohnten zu probieren.

 Beim Team des Brauprojekts 777 aus Spellen läuft das hauseigene Pils durch eine Saphierhopfen gefüllte Glasröhre. Kunde Martin Hochstrat (2.v.l.) durfte auch hinter den Tresen.

Beim Team des Brauprojekts 777 aus Spellen läuft das hauseigene Pils durch eine Saphierhopfen gefüllte Glasröhre. Kunde Martin Hochstrat (2.v.l.) durfte auch hinter den Tresen.

Foto: Martin Büttner

Zwar ziehen am Samstagnachmittag graue Wolken über den Neutorplatz, aber hier und da dringt der Sonnenschein durch die Wolkendecke und es bleibt trocken. „Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter“, sagt Torsten Mömken vom Brauprojekt 777 aus Spellen. Das Team der Brauerei aus dem Dorf am Rhein hat gemeinsam mit der Stadt Dinslaken und der Niederrhein-Westfälischen Braumanufaktur aus Hamminkeln das Festival aus der Taufe gehoben. Neun Brauereien bieten auf dem Platz mehr als 30 unterschiedliche Biersorten an und das in 0,1-Liter-Gläsern, die damit auch eine Probiergröße haben. „Das kommt bei den Besuchern ganz gut an“, sagt Wilhelm Kloppert von der Niederrhein-Westfälischen Braumanufaktur. Denn schließlich möchte man auch möglichst alle Biersorten mal probieren, was bei normalen Glasgrößen selbst für erfahrene Biertester schwierig werden dürfte.

Beim Brauprojekt 777 gibt es im Ausschank eine Besonderheit. Das hauseigene Pils lassen die Spellener beim Zapfen durch eine mit Saphierhopfen gefüllte Glasröhre laufen. „Das Bier wird dadurch noch mal extra aromatisiert“, erklärt Torsten Mömken. „Das schmeckt man sofort“, sagt Martin Hochstrat. Der 58-Jährige ist mit seinem Sohn Thomas extra aus Wesel zum Craft-Beer-Festival nach Dinslaken angereist. „Wir kennen das Brauprojekt schon vom Bierfest in Wesel und dachten, wir kommen zum Probieren hier vorbei“, berichtet er. Dabei sind er und sein Sohn schon erfahren, wenn es um die Verkostung der besonderen Brauereiprodukte geht. „Man kann bei jedem Bier den Unterschied schmecken und irgendwann hat man auch raus, von welcher Brauerei ein Bier kommt“, sagt Thomas Hochstrat. Das Duo freut sich über die unterschiedlichen Sorten, die man hier verkosten kann. „Hier gibt es sogar Kölsch, das schmeckt“, sagt Thomas Hochstrat. Unter niederrheinischen Gerstensaftfreunden ist das Produkt aus der größten Stadt des Bundeslandes sonst eher als wenig wohlschmeckend verpönt – um so höher ist also wohl dieses Lob zu werten.

 Die Kunden Simon Beerwerth (v.l.) und Maximilian Kaskens probierten die exotischen Kreationen von Dennis Pfahl und Robin Emde der Brauerei Mücke.

Die Kunden Simon Beerwerth (v.l.) und Maximilian Kaskens probierten die exotischen Kreationen von Dennis Pfahl und Robin Emde der Brauerei Mücke.

Foto: Martin Büttner

Nun mögen die Unterschiede bei den besonderen Bieren mal kleiner und mal größer sein, aber es gibt unter den angebotenen Biersorten auch einige etwas exotischere Varianten. So hat die Brauerei Mücke aus Essen, benannt nach dem letzten Grubenpferd der Zeche Zollverein, mit dem „Ingwer Pale Ale“ und der „Himbeer Gose“ zwei besondere Produkte mitgebracht. „Wir haben mal Ingwerbier getrunken und waren davon so enttäuscht, dass wir das besser machen wollten“, erklärt Dennis Pfahl von der Brauerei Mücke. Das Ingwer Pale Ale war das erste, dass die Brauerei professionell vertrieben hat. „Der Ingwer wird beim Hopfenkochen mit dazu gegeben. Wir haben verschiedene Mengen ausprobiert, bis es uns schmeckte“, erklärt der Brauer. Mit der Himbeer Gose lässt die Brauerei aus Essen eine alte Biersorte wieder aufleben. Hier werden nicht nur die Himbeeren bei der Gärung beigemischt, sondern auch Salz und Koriander gehören zu den Zutaten dieses besonderen Bieres. „Meine Frau mag keine herben, hopfigen Biere und das ist eher säuerlich und spritzig“, beschreibt er den Geschmack der besonderen Kreation.

Die Bierspezialitäten von Mücke probieren auch Simon Beerwerth (24) und Maximilian Kaskens (23) gerne mal. Allerdings haben sie sich zum Einstieg für das „Single Hop Comet“ entschieden. „Normalerweise trinken wir eher Pils und das ist etwas ganz anderes“, sagt Maximilian Kaskens. „Das Himbeer Bier werden wir gleich auch noch probieren“, sagt Simon Beerwerth. Gegen das Ingwer Pale Ale sträuben sich die beiden allerdings – nur, weil sie keinen Ingwer mögen. „Ansonsten wollen wir uns auf jeden Fall einmal durch möglichst alle Biere hier probieren“, sagt Simon Beerwerth. Ein ambitioniertes Ziel bei der Fülle an Biersorten.

Aber zur Not kann man die Brauereien, die allesamt aus der Region kommen, auch abseits des Festivals vor Ort besuchen. „Es war unser Ziel, dass die Menschen die Brauereien auch selbst besuchen können“, sagt Torsten Mömken vom Brauprojekt 777 aus Spellen.

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