Dinslaken Behelfsbrücke wird bald freigegeben

Dinslaken · Können Fußgänger und Radfahrer das Provisorium nutzen, das in Eppinghoven über die Emscher führt, wird mit dem Abriss des alten Bauwerks begonnen. Der Flussbau im neuen Mündungsbereich geht Mitte nächsten Jahres weiter.

 Die provisorische Brücke soll in den nächsten Tagen freigegeben werden. Dann wird mit dem Abriss der alten Brücke begonnen, die an der Hagelstraße über die Emscher führt.

Die provisorische Brücke soll in den nächsten Tagen freigegeben werden. Dann wird mit dem Abriss der alten Brücke begonnen, die an der Hagelstraße über die Emscher führt.

Foto: Heinz Schild

Die provisorische Brücke, die neben dem bestehenden Bauwerk an der Hagelstraße entstanden ist und dort über die Emscher führt, wurde gestern von der Brückenüberwachung inspiziert. Nach der technischen Abnahme soll das Behelfsbauwerk in den nächsten Tagen freigegeben werden, erklärte Elias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft, die für die Großbaustelle an der Stadtgrenze Dinslaken/Voerde verantwortlich ist. Nutzbar ist die neue Querung allerdings nur für Fußgänger und Radfahrer. Autos dürfen sie nicht befahren.

Nach der Freigabe des Brückenprovisoriums beginnt der Abriss der alten Brücke, die durch eine neue ersetzt werden soll. Deren Fertigstellung ist nach den Plänen der Emschergenossenschaft bis Mitte 2018 geplant, wie Abawi weiter erklärte. Die Brückenarbeiten machen eine Umleitung für den Kfz-Verkehr erforderlich, die bei Anwohnern für Unmut gesorgt hat. So wurden Klagen über erhöhtes Verkehrsaufkommen im Zuge der Umleitung laut.

Der Brückenbau bleibt für den in Essen ansässigen Wasserverband für die nächste Zeit das Hauptprojekt in Eppinghoven. Denn aktuell ruht die Baustelle Emschermündung. Die Deiche und die Böschungen sind hergestellt. Bislang wurden für die Schaffung der neuen Emschermündung rund 600.000 Kubikmeter Erdreich abgefahren, weitere 400.000 bis 450.000 Kubikmeter müssen dort noch bewegt werden, wie Projektleiter Jörg Müller kürzlich beim Besuch von Franz-Josef Lersch-Mense sagte. Der Chef der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei hatte sich gemeinsam mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Norbert Meesters und dem Voerder Bürgermeister Dirk Haarmann vor Ort über den Stand der Arbeiten Am Stapp informiert.

Wenn die neue Brücke fertig ist, wird der Bau der neuen Mündung fortgesetzt. "Dann geht es an den Flussbau und die neue Emscher wird gestaltet", sagte der Pressesprecher. Erst ganz zum Schluss soll der Rheindeich geöffnet werden. In der Vergangenheit waren Anwohner oftmals verwundert darüber, dass sich auf der Baustelle nichts tut. "Alles verläuft nach Plan und alles ist im Zeitplan", sagte Elias Abawi von der Emschergenossenschaft. Mit den Arbeiten sei man "sehr gut und auch sehr schnell" vorangekommen. Dass es so zügig gehen würde, damit habe man nicht gerechnet.

Mit der Schaffung der neuen Emschermündung wurde im Jahre 2014 begonnen. Ziel des Umbaus ist es, die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Dazu ist eine ökologische Verbesserung des Flusses notwendig. Fließt die Emscher gegenwärtig Am Stapp in Eppinghoven über ein Absturzbauwerk in den Rhein, so entsteht nun einige Hundert Meter entfernt mit der neuen Mündung ein großflächiger Auenbereich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort