Dinslaken Bahnstraße: Planung erregt Gemüter

Dinslaken · Zur Bürgerbeteiligung hatte die Stadt ins Projektbüro Innenstadt geladen – und bekam viele Rückmeldungen.

 Das Projektbüro an der Saarstraße war kaum groß genug, die vielen interessierten Bürger, die sich über die Umgestaltung der Bahnstraße informieren wollten, zu fassen.

Das Projektbüro an der Saarstraße war kaum groß genug, die vielen interessierten Bürger, die sich über die Umgestaltung der Bahnstraße informieren wollten, zu fassen.

Foto: Martin Büttner

Zur Bürgerbeteiligung hatte die Stadt ins Projektbüro Innenstadt geladen — und bekam viele Rückmeldungen.

Als Verbindungsweg zwischen Bahnhof und dem neuen Zentrum am Neutorplatz, liegt bei der Entwicklung der Innenstadt natürlich auch ein großes Augenmerk auf der Bahnstraße. Um den Bürgern die bisherige Planung zum Umbau des Verkehrsweges darzustellen, hatte die Stadt ins Projektbüro eingeladen. Das Ergebnis: Man kann es als Planer nicht allen recht machen, die von der Umsetzung der eigenen gestalterischen Ideen betroffen sind.

Diese Erfahrung machte auch Dr. Thorsten Becher von der Ingenieurgesellschaft Stolz, als er in den Räumen an der Saarstraße die bisherige Planung seines Büros vorstellte. Per 3D-Animation nahm er die Bürger mit auf einen Ausflug auf die neue Bahnstraße. "Das sieht doch ganz gut aus", waren vereinzelte Stimmen aus dem Publikum zu hören. Im Detail dann allerdings, hagelte es Kritik von den Anwohnern und Geschäftsleuten, die an der Bahnstraße tätig sind.

Durch einen begrünten Mittelstreifen mit einem Kreisverkehr an der Einmündung der Roonstraße soll das zu schnelle Fahren auf der Straße ausgebremst und eine einfache Querung ermöglicht werden. Die Anwohner bezweifelten eine Auswirkung auf die Fahrgeschwindigkeit und sorgten sich eher um die Parkplätze, die an der Seite der Bahnstraße der Planung zum Opfer fallen würden. Weniger Platz für mögliche Kunden der Geschäfte und auch weniger Haltemöglichkeiten für den regen Lieferverkehr. "Wir haben da teilweise jetzt schon ein absolutes Chaos", sagte einer der Anwohner und befürchtete einen "Stau bis zum Averbruch".

Andere Anlieger fänden eine verkehrsberuhigte Bahnstraße hingegen gar nicht schlecht. So sprachen sich einige von ihnen gar für eine Umfunktionierung zur Einbahnstraße oder Sackgasse aus, Hier widersprach Corinna Schaade-Reske vom Fachdienst Stadtentwicklung direkt: "Wir brauchen dort für die Busse Verkehr in beide Richtungen." Die Geschäftsleute an der Bahnstraße wünschten sich eine deutlichere Anbindung aus Richtung Bahnhof an die Innenstadt. "Wir hätten am Eingang der Bahnstraße gerne einen richtigen Bogen. Ein Portal, durch das die Menschen wissen, dass es hier in Richtung Innenstadt geht", erklärte Fotogeschäfts-Inhaber Axel Wolff und fand damit breite Zustimmung. "Es ist in der Planung noch alles offen", kommentierte Corinna Schaade-Reske diesen Vorschlag.

Am Ende der Veranstaltung war dann zumindest ein Ziel des Planungsteams erreicht: Anregungen der Anwohner und Geschäftsleute aufnehmen, die für die Planung wichtig sein könnten. Da diese bisher nur vorläufig ist, kann sich noch einiges ändern. "Man muss sich die Frage stellen, was man möchte", erklärte Planungsfachmann Dr. Thomas Becher dazu.

(fla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort