Hünxe Bäume müssen Windrädern weichen

Hünxe · Für den Bau von vier Windkraftanlagen in der Hünxer Heide entfallen dauerhaft 9000 Quadratmeter Wald.

 Geschäftsführer Mirco Curic, die Projektleiter Jessika Meier und Stephan Dohe (v.l.) informierten zu den geplanten Windenergieanlagen in Hünxe.

Geschäftsführer Mirco Curic, die Projektleiter Jessika Meier und Stephan Dohe (v.l.) informierten zu den geplanten Windenergieanlagen in Hünxe.

Foto: Heiko Kempken

Vor gut zwei Wochen trafen sich Vorstandsmitglieder des Fördervereins Natur- und Landschaftsschutz Hünxe vor Ort in der Hünxer Heide, um auf die bereits erfolgten Markierungsarbeiten für Rodungen im Zuge des geplanten Baus von vier Windkraftanlagen in diesem Gebiet hinzuweisen.

Gestern gingen ihre "Gegner" in die Offensive: Für die Windpark Hünxer Heide GmbH - eine Kooperation aus RAG Montan Immobilien GmbH, Gelsenwasser AG und Thyssen Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH - informierten an gleicher Stelle Geschäftsführer Mirco Curic und die beiden Projektleiter Stephan Dohe und Jessika Meier über die zwei Windparks in Hünxe. Den anderen plant die Windpark Hünxe GmbH - eine Kooperation aus RAG Montan Immobilien GmbH und Gemeindewerke Hünxe GmbH - mit drei Windenergieanlagen auf der Halde Lohberg Nord Erweiterung. Im Dezember hatte der Kreis Wesel die Genehmigungen nach Bundesimmissionsschutzgesetz zur Errichtung der Anlagen erteilt.

"Die vorbereitenden Arbeiten sind fast abgeschlossen. Wenn die finale Freigabe vorliegt, rechnen wir mit dem Beginn der Fäll- und Rodungsarbeiten ab übernächster Woche", erklärten Dohe und Meier. Die könnten etwa drei Wochen andauern. Zu den Vermessungsarbeiten habe es eine "ökologische Baubegleitung" gegeben. Ein Fachgutachter habe die Flächen untersucht, unter anderem Höhlenbäume als Winterquartier für Fledermäuse. "Das hat sich nicht bestätigt", so Dohe. Überwiegend Mischwald (rund 9000 Quadratmeter) mit Kiefern, Eichen und Birken sei von den Maßnahmen betroffen. "Die Ersatzaufforstung mit neuen Bäumen in der Nachbarschaft erfolgt etwa im Verhältnis zwei zu eins", versprechen die Projektleiter, nennen rund 13.500 Quadratmeter. Auch die durch die Baumaßnahmen temporär genutzten Flächen würden wieder aufgeforstet, andere für spätere Reparaturarbeiten freigehalten. Das Einbringen der Fundamente der Anlagen im Boden werde über Kompensationsmaßnahmen ebenfalls ausgeglichen (rund 5500 Quadratmeter). Insgesamt betrage die Kompensationsfläche für den "landschaftsökologischen Eingriff" rund 27.000 Quadratmeter.

Sind Zuwegung und Kranstellflächen hergestellt, soll mit dem Bau der sieben Windkraftanlagen im Spätsommer oder Herbst begonnen werden. "Die Inbetriebnahme ist bis Ende des Jahres vorgesehen. Es werden aber nicht alle Standorte gleichzeitig errichtet", erklären Curic, Dohe und Meier. Über die Reihenfolge entscheide die Firma Enercon. Deren drei geplante Windkraftanlagen (E-115) auf der Halde haben je eine Gesamthöhe von 207 Metern (149 Meter Nabenhöhe), eine Nennleistung von neun Megawatt und sollen 30 Millionen Kilowatt Strom pro Jahr erzeugen, das entspricht einer Versorgung für 8500 Drei-Personen-Haushalte.

In der Hünxer Heide sind zwei Enercon E-115-Anlagen mit 180 Metern Gesamthöhe (122 Meter Nabenhöhe) und je eine mit 207 Metern (149) und 193 Metern (135) vorgesehen. Für diesen Windpark beträgt die Nennleistung zwölf Megawatt, die Ertragsprognose liegt bei 28 Millionen Kilowatt pro Jahr, rund 8000 Drei-Personen-Haushalte würden hier mit Strom versorgt.

(RP)
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