Dinslaken Bäder: Zweites Bürgerbegehren gestartet

Dinslaken · Der Hiesfelder Freibadverein hat jetzt mit dem Sammeln der Unterschriften für das Bürgerbegehren begonnen, das den Erhalt des Freibads Hiesfeld und seinen Ausbau für einen ganzjährigen Betrieb fordert.

In seiner Märzsitzung hatte Dinslakens Rat beschlossen, das Freibad in Hiesfeld zu erhalten und das Becken dort in den bisherigen Abmessungen von 33 mal 20 Metern neu zu bauen. Der Freibadverein wünscht sich dagegen ein 50 mal 25 Meter Becken, das an kalten Tagen mit einer Traglufthalle überdacht werden kann, und ein zusätzliches Gebäude, in dem ein 16 mal elf Meter großes Lehrschwimmbecken untergebracht werden kann. Unterschiedliche Auffassungen gab's zwischen dem Verein und den Stadtwerken, die das Bad über ihre Tochter DINbad bauen und betreiben soll, über die Kosten für die vom Freibadverein im Bürgerbegehren geforderte Variante. Die sind zwar, wie Reinhard Claves, einer von drei Vertretungsberechtigten für das Bürgerbegehren gestern der Rheinischen Post sagte, auch nach einem neuerlichen Gespräch nicht völlig ausgeräumt, doch hätten die Initiatoren des Bürgerbegehrens die Zahlen der Stadtwerke zunächst akzeptiert, weil die auf den Unterschriftenlisten nun einmal genannt werden müssen und "wir keine Verzögerung wollten".

Demnach kostet der Bau der vom Freibadverein ins Spiel gebrachten Lösung 11,533 Millionen Euro - 7,387 Millionen Euro für das 50-Meter-Becken mit Traglufthalle und 4,167 Millionen Euro für das Lehrschwimmbecken. Der Verein hatte die Kosten ursprünglich mit 9,5 Millionen beziffert.

Legt man die Zahlen der Stadtwerke zugrunde, wie sie im Bürgerbegehren aufgelistet sind, ist die Hiesfeder Variante um 934.257 Euro günstiger, als der von den Schwimmvereinen geforderte Ausbau des DINamare am Volkspark zu einem Schwimmzentrum für ganz Dinslaken. Allerdings sind die Betriebskosten für die Hiesfelder Lösung deutlich höher. Sie würden letztlich das Ergebnis der Stadtwerke Jahr für Jahr um 970.000 Euro belasten. Diese Ergebnisverschlechterung schlüge beim Ausbau des DINamare mit 674.000 Euro zu Buche. Die Mehrkosten des DINamare-Ausbaus wären also wegen der geringeren Betriebskosten nach nur gut drei Jahren schon wieder eingespielt.

Reinhard Claves hält die Kosten allerdings für "teurer gerechnet", als sie tatsächlich sind. So sieht er durchaus Möglichkeiten, dass der "Freibadverein mit seinen über 900 Mitgliedern" für Entlastung bei den Personalkosten sorgen könnte. Zum jetzigen Zeitpunkt sei aber nicht bezifferbar, in welchem Umfang.

In dieser Woche will der Bürgermeister mit den Initiatoren beider Bürgerbegehren Gespräche führen, um auszuloten, ob es noch eine Möglichkeit für eine einvernehmliche Lösung gibt. Unabhängig vom Ausgang der Gespräche, so Claves, werde das Bürgerbegehren für das Freibad Hiesfeld aber durchgezogen. "Dafür haben wir den klaren Auftrag der Mitglieder des Freibadvereins", sagte Claves. Sollte es nach dem Bürgerbegehren dann zu einem Bürgerentscheid kommen, werde man weiter sehen.

Weitere Informationen zum Hiesfelder Bürgerbegehren finden sich im Internet unter www.freibad-hiesfeld-ev.de auf der Homepage des Freibadverein. Hier finden sich auch Unterschriftenlisten zum Herunterladen. Zudem stehen Vertreter des Vereins an den Samstagen vom 20. Mai bis zum 24. Juni zwischen 16 und 18 Uhr sowie am Sonntag, 2. Juli, 14 bis 17 Uhr, am Eingang des Hiesfelder Freibads.

(RP)
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