Hintergrund Bäder: Worin die CDU die Lösung sieht

Dinslaken · Die Christdemokraten wollen das DINamare zu einem Schwimmzentrum für alle Dinslakener ausgebaut wissen.

Dinslaken Bis jetzt haben sich nur die kleineren Fraktionen zur Zukunft der Dinslakener Bäder positioniert. Gestern bekannte auch die CDU Farbe und sorgte für einen kleinen Paukenschlag, weil sie das Hiesfelder Freibad schließen will. So ganz überraschen kann das nicht. Schließlich hatte sich die Junge Union in dieser Woche schon für den Ausbau des DINamare zu einem Dinslakener Schwimmzentrum ausgesprochen. Und deren Vorsitzender Fabian Schneider ist für die CDU im Stadtrat und dort Pressesprecher der Fraktion. Die Christdemokraten haben sich ganz offenbar von den Argumenten der wassersporttreibenden Vereine in Dinslaken überzeugen lassen. Sie waren abgesehen von Malte Kemmerling von der Bewegung für nachhaltige Politik (BNP) allerdings auch die einzigen Ratsvertreter, die der Einladung dieser Vereine ins DINamare gefolgt waren, um sich deren Meinung anzuhören.

"Das DINamare", so stellten Schneider und der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz Wansing gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post fest, "reicht bei weitem nicht aus, um den in unserer Stadt vorhandenen Bedarf an Schwimm- und Badestätten zu decken. Diese Bedarfe bestehen im Bereich des Freizeit und Familienschwimmens, des Lehrschwimmens, des Schulschwimmens, im Sport- und Leistungsschwimmen sowie im Reha- und Behindertenschwimmen."

Die bestehende Unterversorgung sei seit Jahren bekannt und für jedermann offenkundig, wenn man bedenke, dass an Wochentagen gerade einmal zwei Schwimmbahnen für die Öffentlichkeit zur Verfügung stünden. Auch die im DINamare ansässigen Vereine müssten Interessenten abweisen, weil sie keine Schwimmzeiten mehr zur Verfügung hätten.

Gerade im Hinblick auf eine zunehmend erschreckende Nichtschwimmerquote sei dieser Zustand unhaltbar. Diese unbefriedigende Situation drohe nun wegen des absehbaren Wegfalls des maroden Lehrschwimmbeckens an der Bismarckstraße zu eskalieren.

"Durch den Neubau eines Freibads in Hiesfeld kann nach einhelliger Auffassung aller Dinslakener Schwimmportvereine keine Verbesserung der Situation erreicht werden. Deshalb kann die CDU-Fraktion nicht für den Neubau des Freibads in Hiesfeld plädieren", erklärte Wansing

Um die Bäderlandschaft in Dinslaken so zu gestalten, dass alle Akteure ausreichend Wasserflächen und Zeiten zur Verfügung haben, sollte das DINamare, so die Forderung der CDU-Fraktion, zu einem Schwimmzentrum ausgebaut werden. Um dem wichtigen Bereich des Freizeit- und Familienbadens mehr Raum zu geben, wäre das jetzige DINamare komplett dafür vorzuhalten und entsprechend zu gestalten.

Für den Vereins- und Schulsport sollte nach Meinung der CDU-Fraktion ein rein funktionelles, aber wettkampftaugliches Schwimmbad mit fünf 25-Meter-Bahnen erbaut werden. Um den jetzigen Betrieb des kleinen Beckens im DINamare und den Betrieb des Lehrschwimmbeckens Bismarckstraße aufzufangen, wären zudem zwei kleine Lehrschwimm- oder Kursbecken zu errichten. Mit den Fachleuten und Akteuren im DINamare wäre allerdings zuvor zu klären, ob durch den Einsatz von Hubböden im neu zu errichtenden Schwimmbad die kleinen Becken entbehrlich werden könnten, ohne dass es zu Einschränkungen im Betrieb kommt. Beim Bau des neuen Bereichs für den Sport-, Schul- und Vereinsbetrieb kommt es der CDU-Fraktion mit Blick auf die Kosten auf rein funktionalen Gesichtspunkten an. Sie will die Verwaltung beauftragen, in Abstimmung mit den Stadtwerken Dinslaken, bis zur nächsten Sitzungsfolge die offenen Fragen zu klären und eine Kosten- und Finanzierungsberechnung vorzulegen. Dabei soll die Verwaltung auch darstellen, welche Chancen oder Risiken damit verbunden sind, wenn die Stadtwerke als Bauherr fungieren, wie sie das schon beim DIN-amare getan haben. Wansing zeigte sich zuversichtlich, dass die notwendige Investitionssumme für das Schwimmzentrum am DINamare finanzier bar ist.

Allen in Hiesfeld gern kolportierten Gerüchten, dass Bad solle nur geschlossen werden, um das Gelände vermarkten zu können, tritt die CDU entschieden entgegen. Der Bereich des Freibads Hiesfeld sollte ihrer Ansicht nach zu einem hochattraktiven Freizeitpark ausgebaut werden. Hier könnte ein großer Biergarten einen herrlichen Platz am Rotbachwanderweg finden. Ebenso ein Wasserspielplatz und eine Midigolfanlage. Für die Sportler könnte sich die CDU-Fraktion beispielsweise einen Mountainbike-Parcours und Beachvolleyballplätze vorstellen. Eine Kneipp-Anlage könnte eine weitere Attraktion bilden. Das hätte aus ihrer Sicht auch zur Folge, dass die Investitionen in die neuen Gebäude am Hiesfelder Bad nicht vergeblich gewesen wären. Denn diese könnten im Rahmen der Freizeitanlage weitergenutzt werden. "Eine Vermarktung des Geländes an private Investoren ist für die CDU-Fraktion dagegen ausgeschlossen", erklärte Wansing.

(RP)
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