Hintergrund Bäder: CDU-Fraktion bekräftigt Kritik

Dinslaken · Überrascht reagiert die CDU-Fraktion auf die Pressemitteilung, die die SPD in dieser Woche veröffentlich hat. Darin behaupte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Reinhard Wolf unter anderem, dass der Bürgermeister sich früh genug für eine Kompromisslösung in der Bäderfrage eingesetzt hat.

Heinz Wansing, Vorsitzender der CDU-Fraktion, widerspricht dieser Darstellung ganz entschieden. Wansing: "Diese Behauptung ist falsch. Der SPD-Vorsitzende Wolf betont ja sogar, dass sich der Bürgermeister seit Ende Januar um einen Kompromiss bemüht. Und genau das ist ja unser Vorwurf. Im Januar war es dafür bereits viel zu spät. Da war das Kind bereits sprichwörtlich in den Brunnen gefallen." Spätestens mit der Vorlage des Bädergutachtens und des daraus resultierenden Bäderkonzeptes hätte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger mit allen Beteiligten an einer einvernehmlichen Lösung für ganz Dinslaken arbeiten müssen. Stattdessen habe er sich nur die Interessen der Hiesfelder zu eigen gemacht und die Anliegen der schwimmsporttreibenden Vereine gänzlich ignoriert. Selbst die Einladung der Schwimmvereine zu einem Meinungsaustausch am 1. Dezember im DINamare habe der Bürgermeister nicht angenommen. Wenn jetzt der Eindruck erweckt werden solle, dass der Bürgermeister der Vermittler sei, der mit einem sogenannten Kompromissvorschlag alles wieder gut mache, sei das geradezu lächerlich. Vielmehr versuche der Bürgermeister die Scherben von dem Geschirr aufzusammeln, das er selbst zerdeppert habe.

Auch dem Vorwurf, dass die CDU als "Spaltpilz" in der Bevölkerung agiert und sich der Verantwortung entzogen habe, weil sie im Rat an der Abstimmung über die Sanierung der Freibades Hiesfeld nicht teilgenommen hat, tritt Wansing entgegen: "Hier werden wieder Behauptungen aufgestellt, die keinesfalls zutreffend sind." Fakt sei, dass die Stadtwerke einen finanziellen Rahmen vorgegeben hätten, der es ermöglicht hätte, in die Bäder zu investieren, ohne dass mittelfristig die Ausschüttungssumme der Stadtwerke an die Stadt Dinslaken gefährdet sei. Auch hätte eine Investition in diesem Rahmen keinerlei Steuererhöhungen seitens der Stadt nach sich gezogen. Aufgrund der Konfliktlage innerhalb der Bevölkerung sei die CDU-Fraktion der festen Überzeugung, dass eine Entscheidung durch die Bürgerinnen und Bürger in einem Ratsbürgerentscheid deutlich besser gewesen wäre. Die SPD-Arroganz zu sagen: 'Wir wissen es besser als die Bürger', sei schon unerträglich. Bei einem Ratsbürgerentscheid hätten die Bürger dieser Stadt die Entscheidung selbst getroffen, an welcher Stelle die Stadt oder die Stadtwerke in der Bäderfrage investieren soll. Es sei für die CDU auch eine Frage der Wertschätzung gegenüber dem Bürger, die Entscheidung in einer so emotionalen Situation in seine Hände zu legen. Nur deshalb habe die CDU an der Abstimmung nicht teilgenommen.

Der CDU vorzuwerfen, sie bekämpfe das Freibad Hiesfeld, setze den falschen Behauptungen Wolfs allerdings die Krone auf, erklärte Rainer Hagenkötter, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes: "Die CDU hat das Freibad stets gefördert und unterstützt." Heinz Wansing beispielsweise sei seit über zehn Jahren überzeugtes Mitglied im Freibadverein. Wenn aber nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, müsse man in der Politik die Entscheidung treffen, die man aus rein sachlichen Gründen für die richtige halte, ein Problem zu lösen.

Das Problem der nicht ausreichenden Schwimmflächen für die Schulen, den Sport, die Vereine und die Freizeitschwimmer, sei in Hiesfeld einfach nicht zu lösen. Das Ansinnen des Bürgerbegehrens 'Freibad Hiesfeld', die Schwimmfläche des Freibads annähernd zu verdoppeln und mit einer Traglufthalle zu versehen, könne die CDU nicht unterstützen. Dieser Vorschlag sei finanziell nicht tragbar. Ein solches Monstrum wäre im Übrigen auch eine Verschandelung des schönen Rotbachtals und der darin gelegenen Wassermühle. Des Weiteren lade eine Traglufthalle geradezu zum Vandalismus ein.

(RP)
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