Dinslaken Babys vor dem Erstickungstod retten

Dinslaken · Sankt-Vinzenz-Hospital verschenkt 900 Schlafsäcke an Neugeborene. Spende des Fördervereins und der Volksbank.

 Ein Schlafsack für Baby Jan Oliver. Von links: Volksbankchef Helmut Böing (auch Vorsitzender des Fördervereins), Dirk und Wibke Heinrichs mit Tochter Marlene und dem Neugeborenen Jan Oliver, Teamleiterin Brigitte Brzski, Dr. Georg Kluitmann (r.), Chefarzt der Kinderabteilung, und Dr. Bernhard Uhl (hinten rechts), Chef der Geburtshilfe und Gynäkologie.

Ein Schlafsack für Baby Jan Oliver. Von links: Volksbankchef Helmut Böing (auch Vorsitzender des Fördervereins), Dirk und Wibke Heinrichs mit Tochter Marlene und dem Neugeborenen Jan Oliver, Teamleiterin Brigitte Brzski, Dr. Georg Kluitmann (r.), Chefarzt der Kinderabteilung, und Dr. Bernhard Uhl (hinten rechts), Chef der Geburtshilfe und Gynäkologie.

Foto: oo

Ein Mosaiksteinchen gegen den plötzlichen Kindstod sind Schlafsäcke, die verhindern, das Babys beispielsweise beim Schlafen ersticken können. Daher hat sich das Sankt-Vinzenz-Hospital entschlossen, allen Neugeborenen, die im katholischen Krankenhaus zur Welt kommen, einen Schlafsack zu übergeben. So stehen nun aktuell 900 Schlafsäcke zur Verfügung, im Gesamtwert von 14 200 Euro. Nur durch die tatkräftige Unterstützung des Vereins zur Förderung des Vinzenz-Hospitals, der Volksbank Dinslaken und einer anonymen Spenderin konnte diese lebensrettende Maßnahme umgesetzt werden.

In den vergangenen Jahrzehnten haben wissenschaftliche Erkenntnisse zu einer deutlich besseren Sicherheit für Säuglinge geführt. Im Vordergrund der Bemühungen stehen dabei die Vermeidung der Bauchlage und die sichere Lagerung des Kindes, wie Dr. Georg Kluitmann, Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des Vinzenz, berichtet.

Zu den Risiken für den plötzlichen Kindstod gehören die Gefahr von Überwärmung und Rückatmung. Wichtig ist das Vermeiden von Kopfkissen, Nestchen oder Fellen sowie weichen Matratzen. Auch das Schlafen des Babys im Bett der Eltern kann zu einer Überwärmung führen, daher rät Dr. Kluitmann davon ab. Die Matratzen sollten fest und für Säuglinge geeignet sein. In den ersten Wochen kann ein Säugling im Stufenwagen oder in einer Wiege im Schlafzimmer der Eltern liegen. Eine Bettdecke ist für das Babybett ungeeignet wegen der Gefahr von Rückatmung und Überwärmung. Ein bekannter Risikofaktor ist auch das Rauchen in der Umgebung des Kindes.

Zu empfehlen ist ein geeigneter Schlafsack in der richtigen Größe. Die Vorteile dabei sind, dass das Baby immer warm und geborgen ist, auch wenn es strampelt. Die Gefahr der Überwärmung und Überdeckung ist deutlich geringer. Mit dem passenden Schlafsack kann sich das Baby weniger leicht in die risikoreiche Bauchlage drehen.

Alle diese Erkenntnisse haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einem erheblichen Rückgang der plötzlichen Kindstodesfälle geführt. Wichtig ist jedoch, dass auch weiterhin diese Informationen die jungen Eltern erreichen. Zu diesem Zweck ist die Schlafsackaktion im Sankt-Vinzenz-Hospital ein überaus geeignetes Medium, um auf die Vermeidung von Gefahren hinzuweisen.

(RP)
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