Dinslaken Autorin begeistert ihre jungen Leser

Dinslaken · 25. Literaturwoche der Ernst-Barlach-Gesamtschule. Auftakt mit Ute Wegmann.

 Ute Wegmann las aus ihrem Buch "Weit weg nach Hause".

Ute Wegmann las aus ihrem Buch "Weit weg nach Hause".

Foto: Joosten

Sie warten ruhig, aber doch etwas aufgeregt darauf, in die Aula gehen zu dürfen. Rund 50 Fünftklässler stehen in Zweierreihen an der Tür, alle mit einem gelben Buch in der Hand, zum Teil mit Lesezeichen, auf jeden Fall aber passend zum Anlass: Im Deutschunterricht lesen sie das Buch "Weit weg nach Hause" von Ute Wegmann - die Autorin ist gekommen, um aus ihrem Buch zu lesen. Es ist der Auftakt der 25. Literaturwoche der Ernst-Barlach-Gesamtschule.

Wegmann ist bereits zum fünften Mal dabei. "Ich bin immer total gerne hier, weil ich mich hier aufgehoben fühle", sagt sie. Das sei bei Lesungen nicht immer zu erwarten. "Guten Morgen", ruft die Schriftstellerin und ein lang gezogenes "Guten Morgen, Frau Wegmann" schallt es ihr von Seiten der Kinder zurück. Sie haben sich brav hingesetzt und warten gebannt darauf, die Geschichte von Luisa und ihrer Familie zu hören - auch wenn die meisten die Hälfte schon gelesen haben.

Die Hauptfigur Luisa, ist eine Außenseiterin. In "Weit weg nach Hause" beschreibt Wegmann, wie ihre Protagonistin verzweifelt um Anerkennung buhlt, vom Bruder Carlo geärgert wird und auch in der Schule keine Freunde hat. Dabei wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine beste Freundin, mit der sie alles Mögliche unternehmen kann. Keine Mitschülerin will bei der anstehenden Klassenfahrt mit ihr auf ein Zimmer. Kein Wunder, dass Luisa keine Lust hat mitzufahren. Für Eltern und Lehrer kommt das allerdings nicht in Frage. Sie verstehen nicht, warum Lisa sich nicht verstanden fühlt. Luisa beschließt wegzulaufen und versteckt sich auf einem Schiff, das auf dem Weg in die Schweiz ist.

Bis hierher liest Wegmann, mit musikalischen Einspielern, Einschüben und Beteiligung der Kinder. Die sind interessiert und zeigen eifrig auf, um die Fragen der Autorin zu beantworten. Nach der Lesung dürfen sie selbst Fragen stellen: Wie lange haben Sie für das Buch gebraucht? Wie haben Sie sich beim Schreiben gefühlt? Haben Sie auch etwas von sich im Buch drin? "Eine sehr gute Frage", findet Wegmann. "Ein bisschen schon. Man gibt auch etwas von sich ins Buch rein", sagt die Autorin. Marie und Arda aus der 5b fanden die Lesung sehr spannend, obwohl sie kaum etwas Neues von der Geschichte erfahren haben. "Es war schön zu hören, wie sie sich das vorgestellt hat", sagt Marie. "Wir dachten, Luisa würde Carlo ärgern und nicht umgekehrt." Die Lesung löste dieses Missverständnis auf und sie weckte die Neugier auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

(RP)
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