Dinslaken Augustastraße: Kanalsanierung oder komplette Umgestaltung

Dinslaken · Es waren große Pläne, die sich die Anwohner der Augustastraße im Ratssaal der Stadt anhören durften. Die Kanäle unter der Straße müssen erneuert werden, so viel ist sicher. Die Verwaltung plant nun allerdings, die Bauarbeiten zu nutzen, um auch einige andere Dinge an der Augustastraße zu verändern. "Unsere Idee ist, dass wir die Straße und deren ganze Konzeption weiterentwickeln", erklärte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger den Gästen im Ratssaal.

 So sieht die Augustrastraße in Höhe von Bienemann aus. Hier könnte sich in Zukunft einiges verändern.

So sieht die Augustrastraße in Höhe von Bienemann aus. Hier könnte sich in Zukunft einiges verändern.

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Freilich liegt an der Augustastraße einiges im Argen. Die Unfallquote ist auf der Straße vergleichsweise hoch. Mehr als 50 Mal krachte es im vergangenen Jahr an verschiedenen Gefahrenpunkten. Diese möchte man im Zuge der Kanalsanierung direkt beseitigen. Außerdem soll die gesamte Straße ansprechender gestaltet werden. Doch zuerstmal ging es um die Planung der Kanalsanierung. Diese stellte Jorge Duque vom Ingenieurbüro Düffel aus Dortmund vor. In drei Bauabschnitten sollen die Arbeiten an der Augustastraße stattfinden. Die gute Nachricht für die Anwohner: Der Bergbau, durch dessen Einwirkungen die Risse im Kanal entstanden sind, die nun die Sanierungsarbeiten notwendig machen, übernimmt einen Teil der Kosten. Die schlechte Nachricht: Für alle drei Bauabschnitte zusammen wurde eine Bauzeit von insgesamt 32 Monaten veranschlagt. Eine lange Zeit, in der die Anwohner unter einer Beeinträchtigung des Verkehrs auf ihrer Straße zu leiden hätten.

Dafür soll die Augustastraße später auch sehr viel besser aussehen. Die Pläne dazu erläuterte Dr. Frank Weiser von der Brilon Bondzio Weiser Ingenieursgesellschaft für Verkehrsplanung in Bochum. Die Fußgänger und Radfahrer sollen in Zukunft mehr Raum erhalten. Dazu soll der Radverkehr auf einem abgegrenzten Streifen über die Straße laufen, wobei unsichere Radfahrer auch auf den Fußgängerweg ausweichen können sollen. Ein Kreisverkehr soll an der Kreuzung zur Katharinenstraße entstehen, und an der Kreuzung zur Industriestraße eine Ampelanlage. Dazu kommt ein überfahrbarer Mittelstreifen zwischen den beiden Fahrspuren. Außerdem sollen auch die Bürgersteige neu gestaltet werden. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 5,75 Millionen Euro für Kanal (3,35 Millionen Euro) und Straßenbau (2,4 Millionen Euro), die teilweise auf die Anwohner umgelegt werden sollen. Die äußerten ihre Bedenken und fürchten ein Verkehrschaos enden. Beruhigen konnten die Verantwortlichen die Anwohner im Bezug auf die Erreichbarkeit ihrer Grundstücke und die Wasserversorgung und -entsorgung während der Baumaßnahme. Beides soll auch während des Baus zu jeder Zeit gewährleistet sein.

Einige der Anwohner sprachen sich auch für eine Minimallösung aus, bei der nur die Kanalsanierung erledigt wird und die Arbeiten an der Straße wegfallen. "Das wird für Sie am Ende teurer werden, weil wir dann in fünf Jahren die Straße angehen müssen", versicherte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger den Anwohnern.

Und auch wenn es am Ende noch Lob für die Planung gab, verließen viele Anwohner die Vorstellung der Pläne wohl eher mit Skepsis als mit Vorfreude.

(RP)
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