Voerde Auf dem Wasser nach Berlin
Voerde · Der Heimatverein Voerde setzt eine spektakuläre Idee um. Im April 2013 gibt es eine Schiffsfahrt mit der "Weißen Flotte Baldeney" von Götterswickerhamm nach Berlin. 100 Passagiere fahren mit, Anmeldungen ab August möglich.
Von einer "Abenteuerreise" spricht Helmut Schneider, der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins Voerde, wenn er von seinem Projekt erzählt. Dabei klingt es nicht nur nach Abenteuer, sondern durchaus auch spektakulär. Der Verein will 100 Schiffsbegeisterte finden, die mit einem Fahrgastschiff über sechs verschiedene Gewässer, startend auf dem Wesel-Datteln-Kanal, und durch mehrere Schleusen nach Berlin fahren. Dementsprechend sagt Heinz Boß, der Vorsitzende des Heimatvereins: "Wir haben Großes vor."
Eine Strecke mit dem Bus
Zwei Fahrten, die jeweils neun Tage dauern, wird es geben. Am 13. April 2013, einem Samstag, steigen die ersten 50 Passagiere in die "MS Baldeney", ein Schiff, das die "Weiße Flotte Baldeney" normalerweise im Ruhrgebiet verkehren lässt. Am siebten Tag erreichen die Reisenden Berlin, dort gibt es zwei Tage Aufenthalt, anschließend geht es mit dem Bus nach Voerde zurück. Die zweite Gruppe mit den nächsten 50 Passagieren startet am 20. April, fährt allerdings zuerst mit dem Bus nach Berlin und mit der "Baldeney" zurück.
Aleksander Farkas ist bei der Essener Weißen Flotte für Marketing zuständig und gemeinsam mit Helmut Schneider sowas wie der Architekt der Fahrt vor das Kanzleramt. Eigentlich macht seine Reederei ganz andere Fahrten, nicht so lange und nicht so weit. Aber das Projekt reizt Farkas, der schon jetzt viel Arbeit darin investiert. "Eine solche Fahrt gab es noch nie", sagt er nicht ohne Stolz. Gerade weil der Aufwand aber so hoch ist und sämtliche Fahrten (auch mit dem Bus), Übernachtungen in Hotels mit drei bis vier Sternen und Halbpension, Imbiss an Board, Kaffee und Kuchen und das gesamte Programm an Land inklusive sind, liegt der Preis bei 900 bis 1000 Euro pro Person. Anmeldungen sind zwischen dem 1. August und 30. November beim Heimatverein möglich.
Sämtliche Programmpunkte stehen bereits fest. Unter anderem ist ein Empfang bei der Bundestagsabgeordneten Sabine Weiss (CDU) vorgesehen. "Das Schiff wird natürlich ein bisschen umgebaut", erklärt Farkas. Einige Sitzplätze werden umgestaltet, eine Fernsehecke wird eingerichtet, Internet, Umkleiden und Gelegenheit, sich mal hinzulegen — Betten aber nicht. "Es soll einfach gemütlich sein", sagt der Mann von der Essener Reederei.
Von heute an ist Aleksander Farkas schon mal auf "Vortour". Mit dem Auto erkundet er die Strecke und die Hotels. Das Abenteuer, auf dem Wasser nach Berlin zu fahren, soll sich lohnen.