Ausbildungsinitiative Kreis Wesel Präsentiert von Altana (Folge 11) „Gute Auszubildende übernehmen wir“

Kreis Wesel · Die assistierte Ausbildung hat sich bewährt, um junge Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.  Die Deutsche Angestellten-Akademie unterstützt sie dabei. Tsvetan Ivanov (20) aus Voerde will Einzelhandelskaufmann werden.

Bei der Ausbildung müssen nicht immer herkömmliche Wege beschritten werden: (v.l.) Uwe Dähnenkamp (Jobcenter), Ronny Hans (Filialleiter Louis Motorrad-Bekleidung), Tsvetan Ivanov (Auszubildender) und Yasemin Keilau (Deutsche Angestellten Akademie).

Bei der Ausbildung müssen nicht immer herkömmliche Wege beschritten werden: (v.l.) Uwe Dähnenkamp (Jobcenter), Ronny Hans (Filialleiter Louis Motorrad-Bekleidung), Tsvetan Ivanov (Auszubildender) und Yasemin Keilau (Deutsche Angestellten Akademie).

Foto: me/Michael Elsing

Ronny Hans war sofort sehr angetan. Und deshalb brauchte der Filialleiter von Louis Motorrad-Bekleidung und Technik in Wesel auch nicht lange, um eine Entscheidung zu treffen. Er wollte es mit Tsvetan Ivanov aus Voerde versuchen, und der hat nun folglich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann begonnen. Den herkömmlichen Weg schlägt der 20-Jährige dabei allerdings nicht ein. Er absolviert eine assistierte Ausbildung (AsA) und wird dabei von der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) unterstützt.

Hans ist fest davon überzeugt, dass es mit Ivanov funktionieren wird. Nach der ersten Kontaktaufnahme machte er noch ein kurzes Praktikum bei Louis und da merkte der Motorrad-Fachmann, dass „es mit ihm hinhaut“. Wichtig ist Ronny Hans darüber hinaus ein weiterer Aspekt: „Nach Schulnoten einzustellen ist nicht unser Kriterium. Wir schauen darauf, wie sich der potenzielle Auszubildende in der Praxis macht.“ Und der Leiter der Weseler Filiale stellt auch gleich in Aussicht: „Gute Auszubildende übernehmen wir.“

Die assistierte Ausbildung, das berichtet Yasemin Keilau von der DAA, hat sich längst als ein gutes Mittel bewährt, um junge Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, die es womöglich im ersten Versuch nicht geschafft haben. Sie erklärt auch, wie das Bildungswerk dabei vorgeht. „Wir versorgen die Ausbildungsplatzsuchenden mit Adressen und unterstützen sie auch bei der ersten Kontaktaufnahme.“ Selbstverständlich bleibt die DAA auch an der Seite ihrer Schützlinge, wenn die Ausbildung begonnen hat.

Ziel ist die Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses und das Erlangen eines Ausbildungsabschlusses. Auf dem Weg dorthin besteht für die Azubis die Möglichkeit, Stütz- und Förderunterricht zu erhalten und auf Klassenarbeiten sowie Zwischen- und Abschlussprüfungen vorbereitet zu werden. Aber auch bei privaten Problemen oder Konflikten im Betrieb steht die DAA als Ansprechpartner zur Verfügung.

Ein weiteres Kriterium der assistierten Ausbildung ist die enge Zusammenarbeit mit der Berufsschule und dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Letztere erhalten bei der Planung und Gestaltung der Ausbildung Unterstützung. Das gilt auch für administrative Tätigkeiten. In Stein gemeißelt ist der zeitliche Umfang der Unterstützung jedoch nicht. Er gestaltet sich nach individuellem Bedarf.

Dass es sich um „eine ganz reguläre Ausbildung“ handelt, streicht Uwe Dähnenkamp vom Jobcenter der Deutschen Arbeitsagentur heraus. „Die assistierte Ausbildung ist sozusagen eine Ausbildung mit Schutzanker sowohl für die Auszubildenden als auch für die Betriebe.“ Wobei die Unternehmen schon im Vorfeld von der DAA ausführliche Informationen über das Leistungsvermögen, die Motivation und gegebenenfalls auch die bereits gemachten beruflichen Erfahrungen erhalten. Sie wissen also zumindest grob, mit wem sie es künftig zu tun haben werden.

Ronny Hans gibt derweil schon mal einen Ausblick, was auf Tsvetan Ivanov während seiner Ausbildung zukommen wird. „Kommunikation ist natürlich ganz wichtig in unserem Beruf, wobei wir ihm auch die Zeit geben, ein wenig aufzutauen.“ Produkt-Schulung und die Nutzung elektronischer Medien sind bei Detlef Louis obligatorisch. Aktuell bedeutet das für Ivanov, dass es für ihn zunächst in den Wareneingang geht, ehe er in den Verkauf wechselt. Die (Motorrad)Technik steht dann etwas später auf dem Programm.

Yasemin Keilau weist noch einmal auf den Erfolg der assistierten Ausbildung hin. „Von sieben Teilnehmern haben wir sechs untergebracht. Das ist eine sehr gute Quote und zeigt, dass sich dieses Mittel bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz bewährt hat“, sagt sie. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort