Dinslaken Arbeitskreis sorgt sich um Dinslakener Schulentwicklung

Dinslaken · Die Dinslakener Schulleitungen machen sich Sorgen um die kommunale Schulentwicklung. Dies gilt besonders für den Bereich der Grundschulen mit seinen Zügigkeiten und Klassenfrequenzen. Zudem plädieren sie dafür, dass die personellen und finanziellen Ressourcen sowie die Ausstattung auslaufender oder fusionierender Schulen im System Schule bleiben und nicht abgezogen werden.

Weiterhin halten sie es für ratsam, einen Schulentwicklungsplan durch einen Profi aufstellen zu lassen. Ihre Überlegungen wollten die Vertreter des Arbeitskreises Dinslakener Schulleitungen gestern der Verwaltung und der Politik mitteilen. An dem Treffen nahmen allerdings nur Michael van Meerbeck (CDU) sowie Volker Grans und Helmut Weinreich (beide SPD) teil, doch niemand von der Verwaltung.

Nach Ratsbeschluss ist für den Innenstadtbereich die Zügigkeit der dortigen drei Grundschulen von ursprünglich insgesamt acht auf nunmehr sechs (jeweils zwei Züge pro Einrichtung) festgelegt worden. Doch sechs Züge ist zu niedrig ausgelegt, wie die Mitglieder des Arbeitskreises Dinslakener Schulleitungen, der gestern in der Ernst-Barlach-Gesamtschule tagte, berichteten. Die aktuellen Anmeldezahlen entsprechen nicht den Planungen, die Eltern wählen anders. Acht Züge seien erforderlich, dabei wäre dann die hohe Zahl der Seiteneinsteiger (Flüchtlingskinder) noch nicht berücksichtigt. Die Hagenschule, so deren Leiterin Gabi Tackenberg-Heine, könnte drei Züge mit jeweils 27 Kindern aufmachen. Doch werden noch keine Aufnahmebestätigungen verschickt, denn sollte an dieser Schwerpunktschule für Kinder mit geistigen Defiziten ein solches Kind angemeldet werden, dann würde die Klassenfrequenz automatisch auf 21 gesenkt und insgesamt 16 Kinder müssten abgewiesen werden. Nicht ausreichend berücksichtigt ist aus Sicht des Arbeitskreises zudem die hohe und weiter steigende Zahl der Flüchtlingskinder, die an der Averbruchschule unterrichtet werden.

Befürchtet wird, dass durch die anstehenden oder bereits laufenden Schulrenovierungen und Ausbauten Bedingungen geschaffen werden, die nicht dem tatsächlichen Elternwahlverhalten entsprechen. Die Festlegung auf sechs Zuge für die Innenstadt rechtfertigte Michael an Meerbeck damit, dass dadurch die Schließung von einer oder zwei anderen Grundschulen im übrigen Stadtgebiet verhindert werden konnte. Nicht alle Auswirkungen und Konsequenzen der bisherigen Planung seien voraussehbar gewesen, meinte Helmut Weinreich. Die Vertreter der Politik plädierten dafür, dass alle Beteiligten sich nun schnellstens zusammensetzen, in einen Dialog eintreten, um die weitere Entwicklung gemeinsam zu gestalten und schnellstens Korrekturen dort vorzunehmen, wo sie notwendig sind.

Bernd Saalfeld, Leiter des Gymnasium Hiesfeld, plädiert zudem dafür, nicht weiter bei den Schulen zu sparen und vorhandene Ressourcen dort zu belassen.

(RP)
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