Unsere Woche: Ärger im Rathaus Dinslakens Bürgermeisterin kriegt heftigen Gegenwind ab

Meinung · Fünf Fraktionen im Dinslaken Rat machen sich für eine Befragung der Beschäftigten der Stadt Dinslaken stark. Die Bürgermeisterin ist dagegen, weil dies ein Eingriff in ihre Kompetenzen sei. Das dürfte für hitzigen Diskussionsstoff sorgen.

 Das Dinslakener Rathaus wird sturmreif geschossen.

Das Dinslakener Rathaus wird sturmreif geschossen.

Foto: Schwarze-Blanke

Der Gegenwind, der Dinslakens Bürgermeisterin entgegenschlägt, wird immer rauer. Die Ratsfraktionen von SPD, CDU, Grünen, UBV und Die Partei machen Ernst. Gemeinsam wollen sie eine Befragung der Beschäftigten der Stadt Dinslaken durchsetzen, um zu erfahren, wie das dortige Arbeitsklima eingeschätzt wird und was verbessert werden sollte. Dieser Antrag hat natürlich damit zu tun, dass städtische Mitarbeiter sich nicht wertgeschätzt fühlen und mit den Arbeitsbedingungen im Rathaus und dem dort herrschenden Umgangston unzufrieden sind. Das ist ein Schuh, den sich die Bürgermeisterin als Chefin der Verwaltung anziehen muss. Darauf hat sie mit der Ankündigung reagiert, dass sie den beantragten Beschluss beanstanden werde, wenn der Rat ihn in seiner nächsten Sitzung fassen sollte. Denn die geforderte Befragung wertet sie als Einmischung in ihre Kompetenzen, da eine Beschäftigtenbefragung ihr als Bürgermeisterin im Rahmen der Organisationshoheit als Geschäft der laufenden Verwaltung obliege. Dass fünf Ratsfraktionen Handlungsbedarf sehen und deshalb auf Konfrontationskurs gehen, lässt schon tief blicken und nährt den Verdacht, dass die Bürgermeisterin zumindest Teil des Problems ist. Wenn dann auch noch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dinslaken Alarm schlägt und der Kommune vorwirft, gegen geltendes Recht zu verstoßen, Frauen und Mütter zu diskriminieren, dann läuft innerhalb der Verwaltung wohl einiges schief, das aufgearbeitet und verändert werden muss.