Dinslaken/Karlsruhe Anklage gegen IS-Rückkehrer Nils D.

Dinslaken/Karlsruhe · Bundesanwaltschaft wirft dem 25-jährigen Dinslakener Mitgliedschaft in der Terrorgruppe Islamischer Staat vor. Er soll als Dolmetscher fungiert haben.

Es war ein Blitzeinsatz: Im Januar hatte eine Spezialeinheit des Landeskriminalamtes Nils D. auf der Krengelstraße in Dinslaken unweit seines Wohnhauses festgenommen. Gestern hat die Bundesanwaltschaft den deutschen Syrien-Rückkehrer angeklagt. Dem 25-Jährigen wird vorgeworfen, Mitglied in der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) zu sein. Nils D. soll dem IS in Syrien seit Oktober 2013 für etwas mehr als ein Jahr angehört haben. Dort sei er auch in die Verwaltung von IS-Gefängnissen eingebunden gewesen, teilte die Behörde gestern mit. Beim Verhör eines Gefangenen soll er als Dolmetscher fungiert haben. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wird seinen Fall nun verhandeln.

Die Festnahme von Nils D. - sie war Mitte Januar, kurz nach den Terroranschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris erfolgt - war seinerzeit auch als Zeichen der Behörden verstanden worden, um den Menschen zu signalisieren, dass sie alles unter Beobachtung haben und rechtzeitig aktiv werden. In Dinslaken hatte sich im Anschluss daran die Debatte um den gewaltbereiten Islamismus und seine Hintergründe verschärft.

Der IS ist eine äußerst radikal-islamische Organisation, die im Irak, in Syrien, im Libanon, in Jordanien und Palästina einen auf den religiösen Gesetzen des Islam (Scharia) beruhenden Gottesstaat errichten will. Die Vereinigung ist für Entführungen, Selbstmordattentate und brutale Hinrichtungen verantwortlich und lockt mit geschickter Internetpropaganda Menschen aus aller Welt an.

(DPA)
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