Dinslaken Altstadtsommer startet mit maritimem Flair

Dinslaken · Beim Auftakt der Veranstaltungsreihe gab es Seemannslieder und einen betrunkenen Matrosen.

 Körperbeherrschung, Artistik und Klamauk: Noah Chorny aus New York unterhielt die Gäste als betrunkener Matrose mit waghalsiger Artistik und einer großen Prise Humor.

Körperbeherrschung, Artistik und Klamauk: Noah Chorny aus New York unterhielt die Gäste als betrunkener Matrose mit waghalsiger Artistik und einer großen Prise Humor.

Foto: Büttner Martin

Mit einer Schnapsflasche in der Tasche torkelt ein Matrose vor den Zuschauern auf dem Altmarkt herum. Seine Versuche, mit drei Flaschen zu jonglieren, enden damit, dass eine auf seinem Kopf landet. Auch ein Zauberkunststück bei dem er eine weitere Flasche (zusammenfaltbar aus Plastik) in einer Papiertüte "verschwinden" lässt, sorgt bei den Zuschauern eher für Belustigung als Ehrfurcht vor dem Talent des Mannes. Doch Noah Chomsky, der Artist aus New York, hat noch ein Ass im Ärmel. Eine sechs Meter hohe, leicht biegsame Stange, die hinter ihm auf den Platz steht. Zuerst stößt er sich in einer humoristischen Einlage daran den Kopf, dann gleitet er, mit den Füßen eine unsichtbare Wand herauflaufend, einfach an der Stange hoch.

Das sieht so einfach aus und ist doch so beeindruckend, dass die Gäste erstmal sprachlos sind. Oben angekommen nimmt der Matrose natürlich einen Schluck aus der Flasche, woraufhin die ganze Konstruktion gefährlich ins Schwanken gerät. Kein Problem für den Matrosen. Aber wie kommt er wieder runter? "Kann mich jemand auffangen?", fragt er. "Das ist kein Scherz!" Nach kurzem Abwarten, ob sich wohl einer der Zuschauer freiwillig als Fänger meldet, gleitet er schließlich doch die Stange hinab und bedankt sich bei den begeisterten Besuchern mit einem "Dankeschön!" für ihren Applaus.

"Es werden nicht immer Thementage beim Altstadtsommer sein", sagt Jörg Springer, Geschäftsführer der DIN-Event, die das Spektakel in der Altstadt gemeinsam mit vielen Unterstützern und Sponsoren veranstaltet. "Wir versuchen immer ein schönes Programm zusammenzustellen, bei dem lokale, internationale Künstler und ein Walking Act auftreten", erklärt er das Konzept. "Letzterer ist auch dazu da, den Altmarkt und den Neutorplatz zu verbinden." In diesem Fall sind es die beiden "Matrosen" Casanova und Cozy, die in ihrem aufblasbaren Boot "Casco" (aus ihren Namen zusammengesetzt) musizierend durch die Altstadt laufen und Seemannslieder spielen.

Für diese stehen die wahren Experten allerdings auf dem Altmarkt parat. Der Shanty Chor Hiesfeld unter Leitung von Thomas Baumann hat eine Vielzahl von Seemannsliedern einstudiert. "Wir spielen heute ein Wunschkonzert. Wir haben noch einige Lücken im Programm, die Sie gerne füllen dürfen", sagt der Chorleiter und weist auf einen Zettel mit Stift hin, auf dem die ersten Stücke stehen. Dann geht es los und mit den Shanty-Chor-Mitgliedern auf eine musikalische Reise auf hohe See.

Die Zuschauer auf dem Altmarkt sind begeistert und freuen sich über das Programm und das sonnige Wetter. "Es ist schön, dass wir so einen tollen Tag haben und so viele Menschen in die Innenstadt locken konnten", kommentiert Jörg Springer die Wetterlage und das Programm. Die nächsten Ausgaben des Altstadtsommers gibt es am 2. Juli und am 6. August.

(fla)
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