Voerde Altmeppen als CDU-Chef wiedergewählt

Voerde · Zu einer Nacht-Sitzung entwickelte sich die Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbandes Voerde, die im Landgasthof Schänzer stattfand. Wichtige und zudem auch strittige Tagesordnungspunkte standen zur Diskussion. So ging es um die neue Geschäftsordnung und die geplante Auflösung der drei Ortsverbände.

 CDU-Stadtverbandschef Bernd Altmeppen (stehend) appellierte an die Mitglieder, in den nächsten Monaten vor der Wahl alles zu unterlassen, was der Partei schaden könnte.

CDU-Stadtverbandschef Bernd Altmeppen (stehend) appellierte an die Mitglieder, in den nächsten Monaten vor der Wahl alles zu unterlassen, was der Partei schaden könnte.

Foto: Heinz Schild

Rund 70 wahlberechtigte CDU-Mitglieder waren zur Jahreshauptversammlung erschienen, was sicherlich auch an der Brisanz der anstehenden Satzungsänderung lag. Kreisgeschäftsführer Josef Elsemann berichtete von seinem Gespräch, das er mit dem Justiziar des CDU-Landesverbandes geführt hatte. Er stellte mehrfach klar, dass die Voraussetzungen für die angestrebte Auflösung der drei Ortsverbände derzeit nicht bestehen würden. Über diese Thematik entscheide der Kreisvorstand, aber nicht über die Köpfe der Mitglieder hinweg, sondern unter Berücksichtigung des von ihnen Gewünschten. Der Justiziar, so Elsemann weiter, habe empfohlen, die neue Geschäftsordnung zu beschließen und einen Vorstand nach neuer Satzung zu wählen. Die Beschlussfassung habe keine Auswirkungen auf den Bestand der Ortsverbände. Der Rechtsexperte der Landespartei werde demnächst Formulierungen der neuen Geschäftsordnung überarbeiten, so Elsemann weiter.

Entschiedener Gegner der Satzungsänderung war nicht nur Hans-Werner Tomalak. Der ehemalige Fraktionsvorsitzende, der demnächst 50 Jahre Mitglied der CDU ist, wertete das Einschreiten des Justiziars der Landespartei, einen Tag vor der Jahreshauptversammlung, und dessen Feststellung, dass keine satzungsgemäßen Voraussetzungen für eine Auflösung der drei Ortsverbände gegeben seien, als eine Ohrfeige für den Stadtverbandsvorsitzenden Bernd Altmeppen. Das bisherige Verfahren, so Tomalak, sei nicht in Ordnung gewesen und auf eine "katastrophale Leistung des Vorstandes zurückzuführen". Er plädierte dafür, die Geschäftsordnung nicht zu ändern, da man wisse, dass dieses Thema im Herbst angepackt werden müsse. Auch Sabine Krüger kritisierte den bisherigen Verfahrensablauf, sie sprach sich dagegen aus, die Satzungsänderung zu beschließen, forderte, einen Vorstand nach der alten Geschäftsordnung zu wählten. CDU-Stadtverbandschef Bernd Altmeppen verteidigte das bisherige Vorgehen. An die Parteimitglieder richtete er den Appell, in den kommenden Monaten alles zu unterlassen, was der CDU schaden könnte. Fraktionsvorsitzender Ingo Hülser warnte davor, die Satzungsänderung weiter zu schieben und in den Ortsverbänden zu diskutieren, das würde dazu führen, dass die Partei sich in der Öffentlichkeit auseinanderdividiere. "Wir brauchen einen starken Stadtverband, das Ortsverbandsdenken ist schon lange überwunden", so Hülser. Auch der frühere Bürgermeister Leo Spitzer sah für die CDU Voerde die Notwendigkeit, sich organisatorisch neu aufzustellen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort