Dinslaken Alles im grünen Bereich: Deich ist sicher

Dinslaken · Die Bezirksregierung Düsseldorf lud zum Kontrollgang von Voerde nach Walsum ein. Untersucht wurde der Zustand der Grasnarbe und ob das Hochwasser Schäden hinterlassen hat.

 Kontrolle ist gut, Deichschau ist besser: Unter der Leitung von Joachim Hercik (in Gelb) ging es durch die Rheinaue.

Kontrolle ist gut, Deichschau ist besser: Unter der Leitung von Joachim Hercik (in Gelb) ging es durch die Rheinaue.

Foto: Heiko Kempken

Die Deichschau am Gründonnerstag gehört zum festen Programm des Deichverbandes Walsum. "Die findet schon seit vielen Jahren immer an diesem Termin statt", erklärt Joachim Hercik von der Bezirksregierung Düsseldorf, die für die Deichschau verantwortlich ist. Bei einer Begehung der Hochwasserschutzanlagen sollen etwaige Schäden erkannt werden. "Wir werden heute auf den Zustand der Grasnarbe achten, auf mögliche Schäden durch Hochwasser und auf den Gesamtzustand", erklärt Hercik weiter. Gut 20 Personen, darunter vor allem Mitglieder der Gremien des Deichverbands Walsum, machen sich vom Haus Wohnung auf dem Weg zur Deichschau.

Kurz über die Frankfurter Straße und rauf auf den Deich. Hier gibt es für die Teilnehmer der Deichschau noch nicht viel zu beachten. "Wir klammern den Bereich um die Emschermündung aus, da dieser durch die Baumaßnahme ohnehin unter besonderer Beobachtung steht", sagt Joachim Hercik. Die Baustelle zur Renaturierung der Emscher führt allerdings doch dazu, dass die Gruppe kurz stehenbleibt, um zu schauen. Das gleiche Spiel gibt es kurz hinter der Emschermündung, wo am ehemaligen Standort der Traditionsgaststätte Haus Stapp ein neues Gebäude entsteht. "Früher konnte man von da unten direkt auf den Rhein schauen", merkt einer der Deichschau-Teilnehmer an. Der Hochwasserschutz hat eben nicht nur positive Auswirkungen, ist aber an dieser Stelle absolut notwendig.

Dann beginnt die eigentliche Schau. Die Teilnehmer teilen sich in zwei Gruppen auf, von denen eine oben über den Deichweg geht, während die andere am Deichfuß entlangläuft. Dabei fallen Joachim Hercik einige Löcher auf, die offensichtlich von Tieren in den Deich gegraben wurden. Einige sind schon verfüllt. Die Mitglieder der Gremien des Deichverbandes erklären Hercik, wie die Schäden behoben werden sollen. Dann geht es in ein sonst abgesperrtes Gebiet. In der Rheinaue ist der Weg unten am Deich entlang mit Toren versperrt. "Die Natur soll sich hier in Ruhe entwickeln können. Ohne die Tore hätte man hier am Wochenende einen sehr starken Publikumsverkehr", erklärt Joachim Hercik. Auch beim Weg durch die Rheinaue fallen dem Experten einige Kaninchenbauten auf, von denen einer gerade beseitigt wird. "Die zu beseitigen ist eine Sisyphusarbeit, gehört aber zum normalen Unterhalt des Deiches mit dazu", erklärt der Experte für den Hochwasserschutz. Um den müssen sich die Anwohner hinter dem Deich keine Sorgen machen. "Die Deiche werden von uns als sicher eingestuft", sagt der Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf. "Außerdem sieht man ja, dass nötige Maßnahmen schnell durchgeführt werden." Die Deiche sind auf ein Bemessungshochwasser ausgelegt, bei dem pro Sekunde 14800 Kubikmeter Wasser (14,8 Millionen Liter) durch den Rhein fließen würden. "Darüber gibt es mindestens einen Meter Freibord, damit der Deich nicht überspült wird."

(RP)
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