Dinslaken Aktionsbündnis wirft UBV Ablenkungsmanöver vor

Dinslaken · SPD, CDU und BNP kritisieren die Initiatoren des Bürgerentscheids: "Bürger werden bewusst hinters Licht geführt."

Das Aktionsbündnis gegen Stillstand (SPD, CDU, BNP) ist verwundert über die Pressemitteilung, die die Unabhängige Bürgervertretung (UBV) am vergangenen Mittwoch herausgegeben hat. Dort wird dem Aktionsbündnis vorgeworfen, mit falschen Aussagen zu agieren. Diesem unbegründeten Vorwurf tritt das Aktionsbündnis entgegen und vermutet, dass es sich bei der Pressemitteilung der UBV um ein Ablenkungsmanöver der Initiatoren des Bürgerentscheids handelt.

Reinhard Wolf, Vorsitzender der SPD Dinslaken, stellt fest: "Setzen sich die Initiatoren des Bürgerentscheids mit ihrem ,Ja' durch, so gibt es natürlich keine weitere Planung mehr, denn dann sind unsere Hände für ganze zwei Jahre gebunden. Es dürften keinerlei Veränderungen an der Verkehrsführung und an der Parkplatzsituation vorgenommen werden. Neben der Herstellung der Barrierefreiheit sind das die beiden größten Defizite des Bahnhofsvorplatzes. Heißt im Klartext auch: Keine Veränderungen der zu geringen Fahrradabstellplätze, keine Schaffung von Ladestationen für E-Bikes und E-Autos, keine Verbesserung der Parkplatzsituation für Pendler- und Pendlerinnen und Anwohner und Anwohnerinnen. Die UBV will den Bürgerinnen und Bürgern das falsche Bild vermitteln, als würden sich die Stadt einen Luxusplatz schaffen. Das ist jedoch grundlegend falsch. Wir wollen die funktionalen und strukturellen Defizite des Platzes beseitigen und das ist halt dann nicht möglich, wenn der Bürgerentscheid mit einer Mehrheit für ,Ja' ausfallen würde."

Rainer Hagenkötter, Vorsitzender der Dinslakener Christdemokraten, stellt fest, dass die UBV ein falsches Spiel spielt:

"Es ist spürbar, dass die UBV langsam merkt, dass sie sich in eine Sackgasse manövriert hat und halt nicht die gewünschte Unterstützung aus der Breite der Bevölkerung für ihre Stillstandskampagne erhält. Ein Beispiel sind die Werbeplakate der UBV. Zielt die Frage des Bürgerentscheids noch darauf ab, ob die aktuelle Verkehrsführung und die Parkplatzsituation so beibehalten werden soll, ist auf den Werbeplakaten der UBV kein Wort mehr von der Beibehaltung der Parkplatzsituation zu lesen. Die UBV vermittelte immer den Eindruck, dass man aus Kostengründen von dem Umbau des Bahnhofsvorplatzes absehen will, wirbt jetzt aber mit der Sanierung des Platzes. Hier werden Bürgerinnen und Bürger bewusst hinters Licht geführt, die UBV spielt mit dem Feuer."

Thomas Koch, Vorsitzender der Fraktion Bewegung für nachhaltige Politik (BNP), kritisiert die Planlosigkeit der UBV: "Die UBV suggeriert den Bürgern, dass die Barrierefreiheit des Platzes einfach umzusetzen wäre und man mal eben die ,Restflächen' sanieren könnte. Wo ist eigentlich das Konzept der UBV für den Bahnhofsplatz? Wie soll eine Barrierefreiheit hergestellt werden, wenn die Verkehrsführung so bleibt, wie sie ist? Kommt man mit dem Bus an und will den Bahnhof erreichen, muss man zuvor über Busbahnsteige laufen, über Straßenbahnschienen und über eine befahrene Straße. Das ist die aktuelle Verkehrssituation, die nach den Vorstellungen der UBV so bleiben soll. Das hat mit Barrierefreiheit leider gar nichts zu tun und ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die dringend auf einen barrierefreien Verkehrsknotenpunkt Bahnhofsvorplatz angewiesen sind."

(RP)
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