Hünxe Abriss in vollem Gange

Hünxe · Der Landesbetrieb Straßen.NRW arbeitet auf Hochtouren an der Hünxer Kanalbrücke, deren Abbruch am Wochenende beendet sein wird. Bagger "leichterten" das Bauwerk bereits um 150 Tonnen Beton, Asphalt und Stahl.

Spätestens in zwei Tagen ist die Hünxer Kanalbrücke an der L 1 (Dinslakener Straße) Geschichte. Doch bevor der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) den Hauptabbruch der Brücke vornehmen kann, sind etliche Vorarbeiten nötig, die seit einigen Tagen in vollem Gange sind. Bei der so genannten "Leichterung" der Brücke entfernt ein von Straßen.NRW beauftragtes Bauunternehmen die Betonkappen, den Asphaltbelag und die Geländer der Brücke.

"Nackter" Überbau bleibt stehen

Wenn morgen der Hauptabbruch der Brücke beginnt, dann steht somit nur noch der "nackte" Überbau. "Dieser wird in der Mitte eingeschnitten. So entstehen zwei Tragarme, die genau so wieder abgebrochen werden können, wie sie damals aufgebaut worden sind", erklärt Georg Arntz von der Bauaufsicht von Straßen.NRW. Die beiden Arme werden von Baggern abgebrochen und fallen dann in den Wesel-Datteln-Kanal. Dort werden sie von einem Schwimmbagger gehoben und abtransportiert. Im Vorfeld des Abbruchs wird der Kanal rund um die Brücke genau ausgemessen, "um vor der Freigabe für den Schiffsverkehr sicherstellen zu können, dass nirgendwo ein Teil vergessen wurde", erläuterte Arntz.

Allein das Entfernen der Betonkappen und der Geländer hat die Brücke um knapp 120 Tonnen "geleichtert", weitere 30 Tonnen entfallen auf den Asphaltbelag, so Arntz. Scheinbar spielerisch leicht rissen gestern zwei Bagger die Geländer aus ihren massiven Verankerungen, der Asphalt war bereits im Vorfeld abgetragen worden. Grund für die Vollsperrung und den Abbruch des Bauwerks aus dem Jahr 1962 ist der im Beton verarbeitete Spannstahl, der anfällig für Korrosionsschäden ist und reißen kann. Die Bagger konnten trotzdem ohne Bedenken eingesetzt werden, da die Last, die sie verursachten, geringer war als die der Fahrzeuge, die früher mit hoher Geschwindigkeit über die Brücke fuhren.

Direkt neben der Behelfsbrücke, die in Kürze errichtet werden soll (siehe Info), entsteht bis 2014 die neue Kanalbrücke. Sie wird nach ihrer Fertigstellung mittels eines im Brückenbau bewährten Verfahrens an ihre endgültige Position verschoben. Die Sperrung der direkten Straßenverbindung zwischen Hünxe und Krudenburg kann laut Straßen.NRW dank dieses Vorgehens auf insgesamt zwölf Monate – sechs Monate in 2011 und sechs in 2013/2014 – verkürzt werden.

(RP)
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