Dinslaken Abitur: Was kommt danach?

Dinslaken · Der Abiturjahrgang 2011 hat die Schulen verlassen. Die Schülerinnen und Schüler müssen nun wichtige Entscheidungen über ihre berufliche Laufbahn treffen. Ihre Zukunftspläne sind jedoch sehr unterschiedlich.

Bereits am 15. April feierten die Schüler des Abiturjahrgangs 2011 vielerorts ihren letzten regulären Schultag. Die damals noch bevorstehenden Abiturprüfungen sind nun überstanden, die Abiturfeiern vorbei und nach all dem Stress und Trubel stellt sich nun die wichtige Frage: "Wie soll es weitergehen?" Die Entscheidung über die berufliche Zukunft ist jedoch keineswegs einfach: Ausbildung, duales Studium oder Studium? Freiwilliges soziales Jahr, Bundesfreiwilligendienst oder ein Auslandsaufenthalt? Die Zahl der Möglichkeiten scheint unbegrenzt.

Lea Herzfeld aus Hünxe, Abiturientin des Dinslakener Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) hat sich schon vor einiger Zeit entschieden und beginnt am 1. August ihr duales Studium bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für ihr Studium in Betriebswirtschaftslehre (BWL), Medien- und Kommunikationswirtschaft/Digitale Medien muss die 19-Jährige nach Frankfurt ziehen. Dort und im dreimonatigen Wechsel zur Hochschule in Ravensburg absolviert sie ihre Traumausbildung.

Schon in der zwölften Klasse hat Lea Herzfeld begonnen, sich zu informieren und mit Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, Bewerbungscentern und auch Absagen hat sich ihr Berufswunsch immer mehr gefestigt: "Mir ist klar geworden: Das will ich wirklich machen", erklärt sie zufrieden. Sie hofft darauf, gut ausgebildet zu werden, viel zu lernen und Spaß zu haben. Außerdem, so sagt sie, freue sie sich darauf, während ihres Studiums Geld zu verdienen, um so ein wenig mehr finanzielle Unabhängigkeit von ihren Eltern gewinnen zu können.

Berufsvorbereitung

Dana Kerseboom aus Dinslaken macht schon seit dem 18. Juli ein berufsvorbereitendes Jahr (BSJ) in der heilpädagogischen Wohnstätte der Lebenshilfe in Dinslaken. Dort unterstützt sie die Betreuung geistig oder körperlich behinderter Menschen. "Ich hoffe, mich selbst besser kennen zu lernen und auch zu lernen, mich zu Dingen zu überwinden", erklärt die 19-Jährige und fügt hinzu: "Ich bin zwar noch nicht lange hier, jedoch fühle ich mich jetzt schon um einiges besser und zufrieden." Nach ihrem einjährigen BSJ möchte sie Heilpädagogik oder soziale Arbeit studieren.

Am 5. September beginnt die 19-jährige Dinslakenerin und ehemalige Schülerin des Otto-Hahn- Gymnasiums Inga Hannen ihre Ausbildung als "Medienkauffrau für Digital und Print" in Essen. "Ich habe mich für eine Ausbildung entschieden, weil sie mir fürs Erste mehr Sicherheit bietet", erklärt sie freudig. Studieren könne sie danach immer noch, und das habe sie auch vor. Umziehen muss Inga Hannen für die Zeit ihrer Ausbildung noch nicht, da Essen für sie gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.

Weit weg hingegen geht es für Benjamin Dietsch, der sein Abitur an der Gesamtschule Hünxe absolviert hat. Am 9. September beginnt für ihn das Abenteuer "Work and travel" in Christchurch in Neuseeland. Elf Monate lang wird er dort herumreisen und arbeiten. "Ich habe das Ganze schon seit Jahren vor, mehr oder weniger ein Kindheitstraum", erklärt der 19-Jährige. Neue Erfahrungen sammeln, andere Kulturen kennen lernen, Kontakte knüpfen, das eigene Englisch verbessern: Benjamin Dietsch erhofft sich dies auch zur Vorbereitung auf sein nach dem Aufenthalt geplantes Studium des "International Management".

"Verdammt viel lernen"

Peer Sander aus Dinslaken hat sich erst vor zwei bis drei Wochen endgültig entschieden, ihm bleibt jedoch auch noch ein wenig Zeit. Erst ab dem 1. Oktober studiert der ehemalige THG-Schüler Chemieingenieurwesen an der Technischen Universität Dortmund. Seine Entscheidung, Ingenieurwissenschaften zu studieren, ist schon länger gefallen.

"Dass es dann Chemieingenieurwesen geworden ist, liegt wohl am Chemie-Leistungskursus und den Aussichten, die beim Chemieingenieurwesen noch besser sind als bei vielen anderen Ingenieursfachrichtungen", erläutert der 19-Jährige. Peer Sander hat von vielen Studierenden gehört, dass sein bevorstehendes Studium vor allem eines bedeutet: "Verdammt viel lernen." Er erhofft sich nach dem Studienabschluss jedoch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

So unterschiedlich die Zukunftspläne der Abiturienten doch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie alle blicken etwas unsicher in die Zukunft, doch ihre Freude auf viele neue Erfahrungen und Erlebnisse überwiegt.

(RP)
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