Voerde 99 Kleinkinder starben

Voerde · Bei den "Kindern vom Buschmannshof", an die das Mahnmal erinnert, handelt es sich um Säuglinge und Kleinkinder osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen. Laut den Erkenntnissen der ehemaligen Friedensgruppe Voerde arbeiteten die Frauen in der Rüstungsproduktion der Firma Krupp in Essen.

Das Voerder Lager war ein Außenlager der Firma. In dem Lager nahe der Bahnlinie wurden die Zwangsarbeiterinnen kurz nach der Entbindung mit ihren Säuglingen untergebracht. Vier bis sechs Wochen nach der Niederkunft, so ergaben die Recherchen der Friedensgruppe Voerde, mussten die Mütter wieder zurück in die Fabrik. Die Babys blieben im Voerder Lager zurück. Deutsche Pflegerinnen versorgten sie. Die Kriegsumstände und vor allem der kalte Hungerwinter 1944/1945 kostete viele Kinder das Leben. Innerhalb von acht Monaten verstarben allein zwischen Mai 1944 und Februar 1945 laut Standesamtsregister insgesamt 99 Kleinkinder im Lager Buschmannshof.

Ursprünglich dienten die Baracken, die in den 1920/1930er Jahren errichtet wurden, Arbeitern, die die B 8 bauten. Ab Ende 1943 wurden im Lager die Säuglinge untergebracht.

(RP)
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