Lesung mit unveröffentlichten Texten Gedenken an die Pogromnacht

Dinslaken · Das jüdische Waisenhaus in Dinslaken steht am 11. November im Mittelpunkt.

 Mirko Schombert wird die Texte lesen.

Mirko Schombert wird die Texte lesen.

Foto: Kulturales Haibach-Daniel

Der Förderverein Kultur und Evangelische Kirche in Dinslaken lädt zusammen mit dem Verein Stolpersteine für Dinslaken zu einer Gedenkveranstaltung „80 Jahre Reichspogromnacht“ in die Evangelische Stadtkirche ein. Unter dem Titel „Nun lebt man Jahrzehnte mit der Erinnerung und Scham, dass es möglich war“ (Paul Jacobs) hat Anne Prior Texte zusammengestellt, die vor allem die Ereignisse rund um das ehemalige jüdische Waisenhaus bei diesem Pogrom beleuchten. Einige der Texte sind bisher noch unveröffentlicht.

Bei der Veranstaltung am Sonntag, 11. November, ab 17 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche, Duisburgerstraße 9, werden der Intendant der Burghofbühne, Mirko Schombert, und seine Kollegin Nadja Blank, Dramaturgin des Theater lesen. Die musikalische Ausgestaltung der Veranstaltung übernimmt die Pianistin Gabriele Kortas-Zens übernommen.

Am 9. November 1938 brannten in Deutschland 1400 Synagogen, Gebetsräume und weitere jüdische Versammlungsstätten. Mehrere tausend Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört und geschändet. 400 Juden wurden ermordet oder in den Selbstmord getrieben. In den folgenden Tagen wurden 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Hunderte verloren dort in kurzer Zeit ihr Leben. „Dieses Novemberpogrom war der von den Nationalsozialisten verordnete und lückenlos geplante Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung zur systematischen Verfolgung der Juden“, erinnert Bundestagsmitglied Johannes Gerster. „Es handelte sich nicht, wie von den Nazis verbreitet, um einen Volksaufstand, sondern um Staatsterror, der zur Shoah und zur Ermordung von sechs Millionen Juden führte.“

Das Gedenken beginnt um 17 Uhr. Die Veranstaltung wird mitgetragen von der Evangelischen Kirchengemeinde Dinslaken und der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Vincentius. Der Eintritt ist frei.

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