Dinslaken 45 Kilometer beten

Dinslaken · "Sagt den Verzagten, habt Mut", lautete in diesem Jahr das Thema der Wallfahrt nach Kevelaer. Es war das 70. Mal, dass sich Pilger von Dinslaken aus auf den Weg in die Marienstadt machten. 140 Gläubige gingen mit.

 Müde, aber glücklich: Die Fußpilgergruppe aus Dinslaken auf dem Rückweg nach Dinslaken. Hier überquert sie gerade die Hubbrücke in Walsum.

Müde, aber glücklich: Die Fußpilgergruppe aus Dinslaken auf dem Rückweg nach Dinslaken. Hier überquert sie gerade die Hubbrücke in Walsum.

Foto: Jörg Kazur

Der Tag begann um 5 Uhr mit dem Pilgergottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Vincentius. Von Verzagtheit konnte bei den Frauen und Männern keine Rede sein. Die meisten, die schon viele Male nach Kevelaer gepilgert sind, waren voller Vorfreude und ermutigten die, für die es das erste Mal war.

Pastor Gregor Kauling gestaltete die Messe, für ihn war es die erste Kevelaer-Wallfahrt mit der Gemeinde Sankt Vincentius. Nach einem kurzen Frühstück machten sich die Fußpilger um 6 Uhr auf den 45 Kilometer langen Weg. Auf dem ersten Stück bis zur Rheinfähre in Orsoy war es noch dunkel, dann wurde es allmählich hell. Auf dem langen Weg, der von Pausen in Rheinberg, Bönninghardt und Kapellen unterbrochen wurde, wurde gebetet, gesungen, erzählt und gelacht. Wer zum ersten Mal dabei war, wurde schnell in die Gemeinschaft aufgenommen, und spätestens in Rheinberg war man schon per "Du". Wer den Weg schon öfter gemacht hatte, freute sich "alte" Gesichter wieder zu sehen.

Erschöpft, aber glücklich kamen alle um 18 Uhr in Kevelaer an. Nach einem kurzen Gebet an der Gnadenkapelle bezogen die Pilger, die in Kevelaer übernachteten, ihre Quartiere. Am Abend trafen sich dann noch alle Pilger im "Weißen Kreuz", um den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen zu lassen. Am nächsten Mittag trafen sich die Pilger gut ausgeruht zum gemeinsamen Kreuzweg. Dabei waren auch die Radpilger aus Dinslaken, die sich an diesem Morgen schon früh auf den Weg gemacht hatten, und zahlreiche Besucher aus der Gemeinde. Außerdem war auch Weihbischof Wilfried Theising dabei, der nicht nur lobende Worte zum Jubiläum fand, sondern auch den ganzen Kreuzweg mitging und die Messe in der ehemaligen Klosterkirche der Clemensschwestern hielt.

Danach wurde das bisherige Leitungsteam der Fußwallfahrt verabschiedet. Bernhard Boscheinen der die Pilgerleitung innehatte und Heinz Baumann als Vorbeter wurden nach 18 Jahren unter stürmischen Applaus verabschiedet. Alle Wallfahrer hoffen, dass sie künftig noch möglichst oft als "einfache" Pilger nach Kevelaer mitgehen. Als neue Pilgerleitung wurden Frank Alefs, Jörg Delere und Peter Stepper als Vorbeter begrüßt.

Nach dem Kreuzweg ging es wieder zurück zur Gnadenkapelle, dort nahmen die Radpilger und alle anderen Abschied, die sich wieder auf den Heimweg machen mussten. Am Montag waren es dann 58 Männer und Frauen, die sich auf den Heimweg machten. Um 19 Uhr wurden sie von zahlreichen Freunden und Bekannten an den "Drei Kreuzen in Empfang genommen und zur Kirche Sankt Vincentius begleitet. Nach einem Dankgebet und einem feierlichen Segen hieß es Abschied nehmen von alten Bekannten und neuen Freunden. Nicht jedoch ohne das feierliche Versprechen: "Bis nächstes Jahr!" Alle die, die vielen Bilder von der Wallfahrt sehen möchten, die ihre Mitpilger wieder treffen möchte, oder die mehr von der Wallfahrt erfahren möchten sind für Montag, 29. Oktober um 19.30 Uhr in das Johannahaus eingeladen.

2013 findet die Wallfahrt zum 71. Mal statt, und zwar von Samstag, 14. September bis Montag, 16. September 2013.

(RP/ac)
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