Rettung Stadt baut Rettungswache in Breitscheid

Breitscheid/Mülheim · Die Zeit drängt: Im Ratinger Norden soll die Einsatzlage für die Helfer deutlich verbessert werden. Und man will stärker mit der Stadt Mülheim kooperieren. Eine gemeinsame Wache wird es allerdings nicht geben.

 Blick auf den Hauptstandort der Feuerwehr Ratingen in Ost. Nun sucht man einen weiteren Standort im Norden, konkret in Breitscheid.  

Blick auf den Hauptstandort der Feuerwehr Ratingen in Ost. Nun sucht man einen weiteren Standort im Norden, konkret in Breitscheid.  

Foto: Blazy, Achim (abz)

Schnell sein wie die Feuerwehr – das ist nicht etwa ein hohler Spruch, das ist gelebte Wirklichkeit, tagtäglich auf den Straßen Ratingens unter hohem Einsatz praktiziert. Die Feuerwehr muss sich immer wieder neu auf den Prüfstand stellen. Und dazu gibt es den sogenannten Rettungsdienstbedarfsplan, der genau beschreibt, wo es einsatztechnisch brennt und wo man sich noch verbessern kann und muss.

Die Situation ist klar und wurde im Haupt- und Finanzausschuss unlängst besprochen: Im Ratinger Norden, genau im Breitscheider Korridor, muss eine neue Rettungswache her. Die Planungen brauchen Zeit – Zeit, die man angesichts des hohen Bedarfs eigentlich nicht hat.

Nun hat die Stadt versucht, neue Möglichkeiten auszuloten, dies in Zusammenarbeit mit der Stadt Mülheim. Fest steht: Der Plan, eine gemeinsame Rettungswache für beide Städte einzurichten, wird nicht umgesetzt. Untersuchungen haben ergeben, dass „ein gemeinsamer Standort nahe der Stadtgrenze weder die erforderliche Versorgung in Ratingen noch in Mülheim sicherstellen kann“, heißt es in einem Schreiben der Ratinger Verwaltung, „so kann ein Standort in Breitscheid die betroffenen Stadtgebiete in Mülheim nicht innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfristen versorgen. Ebenso könnte eine Rettungswache in Mülheim-Saarn die Abdeckung in den betroffenen Ratinger Stadtteilen Lintorf, Breitscheid und Hösel nicht sicherstellen.“ Dies bedeutet: Jede Stadt braucht auf jeden Fall ihre eigene neue Rettungswache.

Dennoch will man stärker zusammenarbeiten und mit einem Rettungswagen aushelfen, wenn dies die Situation erfordert. Dazu seien allerdings noch Gespräche mit dem Kreis Mettmann erforderlich, der Träger des Rettungsdienstes für die Stadt Ratingen ist.

Die neue zusätzliche Rettungswache Nord soll laut Verwaltung im Korridor „Kreisverkehr B 227 entlang der Kölner Straße in Richtung Norden bis zur Stadtgrenze Mülheim“ errichtet werden. Kurzfristig soll eine Interims-Rettungswache bereitgestellt werden, um die Vorgaben des Rettungsdienstbedarfsplanes schnellstmöglich umzusetzen.

Aus den Reihen der Politik gab es die Frage, warum man überhaupt diese Vorlage erstellt habe, schließlich sei eine enge Kooperation unter den Feuerwehren bei bestimmten Einsatzlagen ja selbstverständlich. Erster Beigeordneter Rolf Steuwe betonte, dass man die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Stadt Mülheim habe prüfen wollen. Die Ergebnisse seien nun dokumentiert worden.

Auch in Mülheim werden die Rufe nach einer neuen Rettungswache immer lauter: So gibt es einen Rettungswagen, der vom Flüchtlingsdorf am Saarner Kirmesplatz aus eingesetzt wird. Dieser Standort decke den Bedarf aber nur teilweise ab und könne nur als Interimslösung gesehen werden. Auch Mülheim will eine neue Rettungswache errichten – und zwar im Süden der Stadt.

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