Sportler bangen um Aaper Wald

Der geplante Verkauf des ehemaligen Truppenübungsgeländes an einen Privatinvestor besorgt viele Erholungssuchende. Der neue Besitzer könnte die Wanderwege sperren, so die Befürchtung. Eine Initiative zum Bürgerbegehren hat bereits 5500 Unterschriften gesammelt.

Trotz eisiger Temperaturen nutzten die Menschen am Wochenende die schönen Sonnenstunden, um durch das Naherholungsgebiet Aaper Wald zu wandern. Besonders beliebt ist das Areal bei Sportlern. Doch der geplante Verkauf des Aaper Walds an einen privaten Investor beunruhigt die Erholungssuchenden. Apostolos Chliaropoulos joggt zweimal pro Woche durch den Wald. "Ich fände es nicht in Ordnung, wenn ein privater Eigentümer die Allgemeinheit von diesem Landschaftsschutzgebiet ausschließen könnte", sagt der 39-Jährige, der stets seine Mischlingshündin Belly mit zum Sport nimmt. Milan Milandinovic wohnt in Unterbach und läuft regelmäßig im Aaper Wald. "Wenn ich hier nicht mehr joggen könnte, wäre das äußerst ärgerlich. Es überrascht mich nicht, dass der Staat in Geldsachen nicht an die Bürger denkt", sagt der 46-Jährige. Karin Osswald nutzt den Wald zum Walken. "Das hier ist ein reizvoller, sehr schöner Wald. Eine Sperrung wäre ein Verlust an Lebensqualität", sagt die 55-Jährige.

Stadt soll Gelände kaufen

Das regelmäßige Joggen über die Höhen des Aaper Waldes liebt auch der Sprecher der Bürgerinitiative Aaper Wald, Wolfgang Gruß. "Diese Möglichkeit des Freizeitsports muss unbedingt erhalten bleiben", sagt er und weiß von vielen Gesprächen, dass etliche Läufer die Forderung unterstützen. Das Joggen in der Natur ist einer der Gründe, wegen derer die Bürgerinitiative für das Offenhalten des ehemaligen Truppenübungsplatzes im Aaper Waldes kämpft. Sie befürchtet, dass ein neuer Privateigentümer Wege sperren, Zäune ziehen und damit den Zugang in die Natur erschweren könnte.

Die Bürgerinitiative reagiert mit ihren Aktionen auf die Absicht der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten, der Eigentümerin des Geländes, das gut 200 Hektar große Gebiet zu verkaufen. Nach einem Bieterverfahren würden jetzt Verhandlungen mit einem Investor geführt, heißt es bei der Bundesanstalt. "Damit das Gelände für die Bürger offen bleibt, sollte die Stadt ihr Vorkaufsrecht wahrnehmen", sagt Gruß. Durch ein Bürgerbegehren soll die Stadt dazu gebracht werden. Für dieses Bürgerbegehren braucht die Initiative knapp 18 000 Unterschriften von Düsseldorfern, die sich für ein offenes Gelände einsetzen. "Mehr als 5500 Unterschriften haben wir bereits gesammelt, täglich bekommen wir weitere ausgefüllte Unterschriftenlisten", berichtet Gruß. Er geht davon aus, dass die Zahl rasch steigen wird, weil die etwa 60 Mitgliedsvereine der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimatvereine sowie die Interessenvertretung Gerresheimer Vereine (IGV) die Initiative unterstützt. Auch der Rat der Stadt hat einhellig die Verwaltung aufgefordert, alles Notwendige für den Erhalt des Erholungsgebietes zu unternehmen. Deshalb wurde beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen mit dem Ziel, die Wegerechte zu sichern und die bisherige Nutzung festzuschreiben. Wenn nötig, soll auch eine Veränderungssperre erlassen werden.

Informationen zur Unterschriftenliste unter www.kulturfreunde-knittkuhl.de

(RP)
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