Schwelgerisch: das Konzert von Katie Melua

Ein roter Vorhang und eine hübsche, junge Frau mit liebreizender Stimme und Gitarre – mehr braucht es offenbar nicht, um die Mitsubishi Electric Halle auszufüllen. Teile der Tribünen sind zwar abgehängt, weit mehr als die 2500 Besucher hätten Platz gefunden. Trotzdem ist erstaunlich, welche Präsenz Katie Melua erreicht.

Ein roter Vorhang und eine hübsche, junge Frau mit liebreizender Stimme und Gitarre — mehr braucht es offenbar nicht, um die Mitsubishi Electric Halle auszufüllen. Teile der Tribünen sind zwar abgehängt, weit mehr als die 2500 Besucher hätten Platz gefunden. Trotzdem ist erstaunlich, welche Präsenz Katie Melua erreicht.

"Piece By Piece" von ihrem Hit-Album von 2005 singt sie alleine, bei "The Closest Thing To Crazy" wird sie schon von den Streicherinnen des Secret String Quartet begleitet. Die Titel funktionieren auch ohne die weichen Soundkissen-Arrangements von Meluas Produzent Mike Batt, dem Meister des Schmusepops. Trotzdem wartet hinter dem Vorhang noch eine große Band, die die restlichen Songs umschmeichelt. Aus dem Publikum blicken Melua glückliche Gesichter an. Weil sie so wenig Ecken und Kanten hat: Ein Folksong wie "A Moment of Madness", der klingt, wie von einem angeschossenen Barpianisten geleitet, bleibt die Ausnahme. Weil sie so sympathisch ist: Mehrfach erzählt die Sängerin von ihrer Heimat Georgien, ihrer Familie und schwelgt auch musikalisch in Erinnerungen. Dass sie am Ende problemlos einen Wunschtitel am Flügel spielt ("What I Miss About You") bringt auch den letzten Skeptiker zum Applaudieren.

(RP)
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