Schnee und Eis Mehr als 1400 Unfälle und vier Schwerverletzte in NRW

Düsseldorf · Schnee und Eis haben am Samstag in Nordrhein-Westfalen zu Unfällen und Staus geführt. Die Kommentare der Polizei reichten von "chaotisch" bis "fürchterlich". Zwischen 6 und 14 Uhr krachte es in NRW 1475 Mal. Vier Menschen wurden schwer verletzt.

Januar 2015: Schneechaos am Flughafen Düsseldorf
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Foto: Gerhard Berger

Zwischenzeitlich lag auch der Betrieb auf dem Düsseldorfer Flughafen lahm. Zwölf Starts und sechs Landungen wurden gestrichen, drei Flüge wurden umgeleitet. "Wir mussten einige Maschinen nach Hannover umleiten, weil Köln ja ebenfalls eingeschneit war", sagte der Sprecher Thomas Kötter. Seit dem Mittag seien die Temperaturen aber gestiegen, die beiden Rollbahnen durchgehend frei von Eis und Schnee und wieder uneingeschränkt nutzbar.

Vor allem auf den Autobahnen in NRW gab es viele witterungsbedingte Unfälle. Auf der A 57 in Richtung Krefeld kam es zwischen Kleve und Rheinberg zu einem Lkw-Unfall. Der Laster stand quer auf der Autobahn. Die Bergung des Lkw dauerte über zwei Stunden, so dass sich der Verkehr zeitweise auf über 35 Kilomenter staute.

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24. Januar 2015: Die Schnee-Fotos unserer Leser

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"Die Bergung des Lasters gestaltete sich als schwierig", sagt ein Sprecher der Polizei. Augenzeugen berichten, dass Autofahrer versuchten die Unfallstelle über die Böschung zu umfahren. "Es war total chaotisch", sagt ein Zeuge. Auch in Jackerath sorgte ein querstehender Lkw für Stau.

"Dass vor allem viele Lkw quer stehen, liegt meistens nicht an den Lkw-Fahrern, sondern vielmehr an den Autofahrern, die plötzlich die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verlieren. So ein tonnenschwerer Lkw muss dann das Lenkrad umreißen, um das Auto nicht zu überfahren", sagt der Sprecher. Es sei erschreckend, wie viele Autofahrer auf Sommerreifen unterwegs seien. Die sei schlicht eine "Dummheit".

In den Rhein gerutscht: Duisburg versinkt im Schnee
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Im Bahnverkehr bereitete der Wintereinbruch vor allem Güterzügen Probleme. Dort gab es einige Ausfälle und Verspätungen, weil die Weichen auf den Strecken nicht beheizt waren, wie eine Sprecherin sagte. Auch zwischen Duisburg und Oberhausen geriet der Bahnverkehr kurzzeitig ins Stocken.

Auch im Sauerland und in der Eifel führte der Wintereinbruch zu zahlreichen Unfällen. Dort hatte es bis zum Mittag jeweils rund 20 Mal gekracht.

In Bad Münstereifel wurde eine Frau schwer verletzt, nachdem ihr Auto in den Gegenverkehr gerutscht und dort von einem Wagen gerammt worden war. Ansonsten gab es viele Blechschäden.

"Da kommt aber noch was, bei uns geht es mit dem Schnee gerade erst richtig los", sagte ein Polizeisprecher in Meschede. In den Höhenlagen wurde für den Samstagnachmittag und den Abend vor weiterer Glätte gewarnt.

Lange soll der Schnee übrigens nicht liegen bleiben: Schon an diesem Montag ist nach Erwartungen des Deutschen Wetterdienstes zumindest im Flachland alles wieder weg.

(skr)
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