Kommentar Schlechte Idee

Die Empörung der Asyl-Initiativen ist ebenso verständlich wie richtig. Flüchtlinge ernsthaft in ehemaligen KZ-Baracken unterbringen zu wollen, zeugt nicht nur von wenig Sensibilität und noch weniger Fingerspitzengefühl, sondern auch von mangelndem Geschichtsbewusstsein.

Die Stadt Schwerte sollte ihre Entscheidung dringend überdenken und dann zu dem einzig vernünftigen Schluss kommen: die Schnapsidee zurücknehmen. Mögen die Unterkünfte auf dem Gelände der früheren Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald mittlerweile auch noch so "für eine menschenwürdige Unterbringung geeignet" sein, wie es die FDP-Landtagsabgeordnete Susanne Schneider ausdrückt, so wäre es dennoch unverzeihlich, Vertriebene dort einzuquartieren. Eine KZ-Baracke ist eine KZ-Baracke und kein Ort, in dem man Flüchtlinge unterbringt, nur weil man woanders keinen Platz hat.

Christian Schwerdtfeger

(RP)
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