Duisburg Sauerland kämpft gegen Abwahl

Duisburg · Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) will im Abwahlverfahren keinen Wahlkampf führen. "Das ist keine Wahl, die Wahl war 2009. Das ist eine Abstimmung über eine mögliche Abwahl des Oberbürgermeisters", sagte Sauerland gestern. Gemeinsam mit Duisburgs CDU-Kreisparteichef Thomas Mahlberg erläuterte er die Strategie seiner Partei für die verbleibenden zweieinhalb Wochen bis zum 12. Februar.

An dem Sonntag können mehr als 360 000 Duisburger darüber abstimmen, ob Sauerland im Amt bleiben oder es aufgeben soll. Möglich gemacht hatte dies eine Initiative, die rund 72 000 Unterschriften für das Abwahlverfahren gesammelt hatte. Die Sauerland-Gegner werfen dem Oberbürgermeister vor, nach der Katastrophe bei der Loveparade mit 21 Toten nicht die politische Verantwortung übernommen zu haben. Mahlberg erklärte, das Abwahlverfahren sei "eine Farce". Es ginge längst nicht mehr um die Loveparade. Vielmehr sei es vor allem die SPD, die ihre politischen Ziele erreichen wolle. In einer Zeitungsanzeige hatten drei frühere Duisburger Oberstadtdirektoren – alle Sozialdemokraten – die Bürger zur Abwahl aufgefordert. Die CDU hat 7000 Flyer produziert, die Funktionsträgern der Partei als Argumentationshilfe dienen sollen. "Keine Experimente! Zukunft gestalten" heißt es auf der Titelseite – in Anlehnung an den (erfolgreichen) Bundestagswahlkampf Konrad Adenauers 1957.

Inzwischen sollen rund 20 000 Duisburger ihre Stimme per Briefwahl abgegeben haben. Trotzdem bleibt Sauerland zuversichtlich, dass bei der Abwahl das nötige Quorum nicht erreicht wird. Nur wenn eine Mehrheit von mindestens 92 000 gegen ihn abstimmt, ist er abgewählt. Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne) erklärte, die Stadt dürfe keine Zwischenstände der Briefwahlbeteiligung bekanntgeben, um Beeinflussungen zu vermeiden.

(RP)
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