Salafist Marcel K. wohnt in Krefeld

Krefeld/Duisburg Der 35 Jahre alte Salafist Marcel K, der ein halbes Jahr lang unbehelligt von den Behörden an einer Duisburger Berufsschule unterrichten konnte, wohnt in Krefeld-Fischeln. "Er steht seit Monaten unter unserer Beobachtung", sagte ein Sprecher der Krefelder Polizei. Nicht weit von seinem Wohnsitz entfernt steht die Moschee der Islamischen Vereinigung Krefeld, die seit 2001 vom Verfassungsschutz beobachtet wird. "Dort gingen Salafisten ein und aus, die in Verdacht standen, in Verbindung mit dem Terrornetzwerk Al Qaida zu stehen", sagte ein Sprecher des Innenministeriums. In dem muslimischen Gotteshaus verkehrte unter anderem auch der umstrittene Salafisten-Prediger Pierre Vogel, der mit K. befreundet sein soll. K. soll ebenfalls Kontakte zu der Krefelder Moschee unterhalten.

Obwohl K. seit Jahren unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht, wurde er Anfang des Jahres an der Duisburger Schule als Lehrer für Elektrotechnik eingestellt. "Die Regelanfrage beim Verfassungsschutz ist für Beschäftigte im öffentlichen Dienst vor vielen Jahren abgeschafft worden", erklärte Burkhard Freier, Chef des NRW-Verfassungsschutzes. Erst nach sechs Monaten wurde seine wahre Identität durch einen anonymen Hinweis bekannt. Daraufhin wurde er von der zuständigen Düsseldorfer Bezirksregierung fristlos entlassen.

Laut Verfassungsschutz hat K. einen eigenen Internetkanal auf YouTube, den er für seine Predigten und seine salafistische Missionierungsarbeit nutzt. "Er scheint ganz genau zu wissen, wie weit er gehen kann, ohne sich strafbar zu machen", sagte Freier.

(RP)
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