Vanlife-Influencerin Susi Cruz „In meinem Van fühle ich mich ruhig und glücklich, mehr brauche ich nicht“

Düsseldorf · Job, Studium, Familie, Freunde – Susi aus Düsseldorf hat das alles hinter sich gelassen, um ihren Traum zu verwirklichen: ein Leben im Van. Seit 2017 reist sie mit ihrem rosafarbenem T3 „Phoenix“ durch die Welt. Das verfolgen rund 300.000 Menschen auf Instagram und Youtube.

 Seit 2017 lebt Susi aus Düsseldorf in ihrem selbst ausgebauten T3-Van.

Seit 2017 lebt Susi aus Düsseldorf in ihrem selbst ausgebauten T3-Van.

Foto: Maren Könemann

Lichterketten und ein Surfboard unter der Decke, eine Kuscheldecke, Hund Peño und ein Traumfänger – ja, sogar ein Mini-Kamin – all das findet man im Van von Susi Cruz. Die gebürtige Düsseldorferin lebt bereits seit 2017 in ihrem rosa T3-Van, den sie selbst ausgebaut hat. Sämtliches Interieur hat die 27-Jährige auf eigene Faust ausgewählt und auch eingebaut. Für unsere #RheinStories-Bulli-Tour haben wir sie getroffen – hier mehr zu dem Projekt.

Inzwischen hat Susi über 30.000 Kilometer in ihrem Van hinter sich gebracht und an ihrer Reise zusammengenommen mehr als 300.000 Menschen auf Instagram und Youtube teilhaben lassen.

Dass ihr Van-Projekt so viel Aufmerksamkeit bekommen würde, damit hätte Susi selbst auch nicht gerechnet, als sie sich damals für diesen radikalen Lebenseinschnitt entschied: Sie brach ihr Mode- und Designmanagement-Studium in Düsseldorf drei Monate vor ihrem Abschluss ab, ließ Familie und Freunde hinter sich und kaufte sich einen rosa Van. „Eine Reise nach Teneriffa war für mich der Auslöser, da habe ich das erste Mal einen Surfurlaub gemacht und in einem Van geschlafen“, erzählt Susi. Zurück in Düsseldorf hätte sich bei ihr etwas verändert: „Ich war davor schon eher ein klassisches Düsseldorfer Mädel und gar nicht so der Outdoortyp.“ Doch ihr Traum vom Leben im eigenen Van, der blieb.

Über zwei Jahre sparte Susi auf ihr eigenes kleines Zuhause, baute ihren Van nach und nach selbst aus und machte sich im September 2017 dann auf große Weltreise. Eigentlich war China ihr Ziel – das Land, aus dem ihre Eltern stammen. Doch die ersten Reisen, bedeutsame Begegnungen und letztlich auch ein schwerer Autounfall mit ihrem Van durchkreuzten ihr Vorhaben.

Also standen zunächst etliche Länder in Europa auf ihrem Reiseplan. Susi reiste allein von England und Schottland über Frankreich, Spanien und Portugal bis nach Marokko und wieder zurück. In den vergangenen Corona-Monaten wohnte die 27-Jährige wieder in Düsseldorf, ihrer Heimat – in einer Wohnung. Ihre Freunde und Familie wieder für längere Zeit zu sehen, tat ihr sehr gut, sagt sie.

 Sobald es möglich ist, möchte Susi ihren Van nach Amerika verschiffen.

Sobald es möglich ist, möchte Susi ihren Van nach Amerika verschiffen.

Foto: Marie Ludwig

Im #RheinStories-Podcast hat Susi mit uns über ihren Alltag im Van, über brenzlige Situationen als alleinreisende Frau sowie über ihren schweren Unfall und den Wiederaufbau ihres Vans „Phoenix“ gesprochen:

Aber auf Reisen möchte sie trotzdem bald wieder gehen. „Mein Plan ist, sobald es geht, ans Meer zu fahren und zu surfen“, sagt Susi. Ihren Lebensunterhalt verdient sie sich hauptsächlich über Youtube-Videos, einen Teil auch über Produktplatzierungen bei Instagram. „Meine Eltern wünschten sich vielleicht manchmal schon, dass ich etwas Normaleres machen würde“, sagt sie, glaubt aber, dass die Ansicht, was normal sein kann, vor allem eine Generationenfrage sei: „Sie wissen nicht, dass Social Media auch ein Job sein kann.“

Inzwischen hat Susi sogar bereits längerfristige Reisepläne geschmiedet: Die Düsseldorferin möchte ihren Van nach Amerika verschiffen und dort weiterreisen – allerdings erst, wenn die Corona-Pandemie dort abgeflaut ist und sich die Situation entspannt hat. Ihr Leben im Van – das möchte sie unbedingt weiterführen. „Ich fühle mich dabei einfach ruhig und glücklich. Und es bedarf eigentlich nicht viel mehr.”

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