Rheinische Lösung Auf die Köpfe kommt es an

Düsseldorf · Die Bundestagswahl zeigt, was in NRW im nächsten Mai wichtig sein wird: Erfolg verspricht allein das Vertrauen in Redlichkeit, Handlungsstärke und Solidität der Kandidaten.

 Armin Laschet mit seinem möglichen Nachfolger in NRW, Hendrik Wüst.

Armin Laschet mit seinem möglichen Nachfolger in NRW, Hendrik Wüst.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Neues Spiel, neues Glück? Die Bundestagswahl ist gelaufen, ab sofort beginnt der Kampf um Nordrhein-Westfalen. Am 15. Mai ist Landtagswahl. Sieger wie Verlierer sollten für den erneuten Schlagabtausch Lehren aus dem Wahlkampf der vergangenen Monate ziehen. Denn eins scheint klar: Entscheidender als die Programme waren die Köpfe.

Letztlich war es kein Wettbewerb um den besten Weg, sondern ein Wettlauf der Kandidaten Scholz und Laschet. Das politische Schaulaufen aber hat verdeckt, worum es wirklich geht. Die Programme für die Landtagswahl müssen sich konkreter an den Sorgen und Nöten der Menschen, aber auch an ihren Vorstellungen und Wünschen für eine bessere und gerechtere Zukunft orientieren. Einzig die Folgen des Klimawandels, durch die Flutkatastrophe ins allgemeine Bewusstsein gebracht, wurden in diesem Wahlkampf von allen Seiten thematisiert. Doch letztlich blieb vielen unklar, was tatsächlich getan werden muss und wer dafür zahlt.

Die Landespolitik, lange als zweitrangig wahrgenommen, hat durch die Krisen (Pandemie wie Flut) an Bedeutung gewonnen. Weil nur das Land unmittelbar handeln und helfen kann, wird wichtiger, wer in der Landesregierung Verantwortung trägt. Die Krisen haben gravierende Mängel offenbart, haben nicht nur bei der Digitalisierung gezeigt, dass das Verwaltungshandeln reformbedürftig ist. Darauf mit Zukunftskonzepten Antworten zu geben, muss der Anspruch der Parteien für die Landtagswahl 2022 sein.

Gleichzeitig kommt es auf die Köpfe an. Denn allein das Vertrauen in Redlichkeit, Handlungsstärke und Solidität der Kandidaten sichert den Erfolg. Eine klare Entscheidung tut bei der CDU not, die die Laschet-Nachfolge noch nicht geklärt hat. Die SPD, deren Scholz-Erfolg auch der Landespartei neue Hoffnung gibt, muss gut überlegen, wer das geeignete Profil besitzt, aussichtsreicher Spitzenkandidat zu sein. Populäre Menschlichkeit (wie bei Hannelore Kraft) kann nicht schaden.

Eine wichtige Lehre aus diesem Wahlkampf für die Zukunft lautet: Milliarden zur Lösung von Problemen reichen nicht. Es bedarf eines überzeugenden Personals, das der Politik ein menschliches Antlitz verleiht.

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