84-jährige stirbt nach Raubüberfall Jetzt sucht die Krefelder Polizei diesen Mann

Krefeld · Eine Krefelderin starb am Mittwoch an den Folgen einer Kopfverletzung, die sie sich bei einem Überfall zugezogen hatte. Nun ermittelt die Kriminalpolizei wegen Raubes mit Todesfolge - sie sucht mit Phantomfotos zwei dringend Tatverdächtige.

Eine 85-jährige Krefelderin ist am vergangenen Mittwoch an den Folgen ihrer Hirnblutungen im Krankenhaus gestorben. Die Verletzungen hatten ihr zwei Männer zugefügt, die die Seniorin am 4. Oktober auf dem Hanninxweg überfallen und beraubt hatten. Die beiden Tatverdächtigen stahlen der Seniorin die Handtasche mit 600 Euro Bargeld, das sie zuvor in der Sparkasse an der Kölner Straße abgeholt hatte. Weil die Handtasche am Griff des Rollators befestigt war, verlor die damals noch 84 Jahre alte Frau den Halt, weil die Männer an der Tasche zogen. Sie stürzte schwer und erlitt neben den Kopfverletzungen auch einen Trümmerbruch in der rechten Schulter.

„Das war eine äußerst schäbige Tat“, sagte Staatsanwältin Anna Stelmaszcyk am Montag im Polizeipräsidium. Die Männer erwartet eine harte Strafe. Raub mit Todesfolge werde wie Mord mit lebenslanger Haft, mindestens aber mit zehn Jahren Gefängnis bestraft. Gerd Hoppmann, Leiter der Krefelder Mordkommission, ist optimistisch, dass die Ermittlungen der Kriminalpolizei zum Ziel führen. Die beiden Täter wurden dabei beobachtet, als sie die gestohlene Handtasche im Fischelner Stadtpark in einem Gebüsch verschwinden ließen. Zwei junge Frauen (20 und 23 Jahre alt) konnten eine genaue Täterbeschreibung geben. Das Landeskriminalamt fertigte zwei Phantombilder an. Hoppmann bittet nun die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche nach den beiden Tätern. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt. Außerdem gab sie den Hinweis, dass sich einer der Verdächtigen auch in Neuss aufhalten könnte.

Die Tasche wurde von Kindern gefunden. Papiere und andere Gegenstände lagen auf der Erde. Sie werden nun von Kriminaltechnikern auf Fingerabdrücke, DNA und anderen Spuren untersucht. „Noch liegen uns keine Ergebnisse vor“, sagte Hoppmann gestern. Der erfahrene Ermittler ist sich sicher, dass die „Montagebilder dem tatsächlichen Aussehen der Männer südländischen Typs sehr nahe kommen“.

Ein Mann ist etwa 26 bis 30 Jahre alt, circa 1,65 bis 1,70 Meter groß und von stämmiger Statur. Er hat einen dunklen Teint, mittellange, dunkle Haare und unreine sowie stark vernarbte Haut (wie von Akne). Der Mann trug eine dunkle Strickjacke, eine verwaschene Jeanshose und Sportschuhe, die wie Hallenschuhe aussahen. Er war mit einem älteren, froschgrünen Damenfahrrad unterwegs.

Der zweite Täter ist etwa 20 bis 27 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und von schlanker Statur. Er hat einen dunklen Teint, ein schmales Gesicht, einen Dreitagebart sowie dunkle Haare, die zu einem Sidecut geschnitten sind. Sein Erscheinungsbild wird als ungepflegt beschrieben. Der Mann trug ein weißes Langarmshirt, darüber eine schwarze Sweatjacke mit Kordeln, eine dunkelblaue Jeans, die am Fußsaum auffällig abgetreten war. Zudem trug er Sportschuhe, die der Marke „Nike Free“ ähnlich sahen. Er war mit einem älteren, silbernen Fahrrad mit Korb auf dem Gepäckträger unterwegs.

Die Obduktion habe zweifelsfrei ergeben, dass die durch den Raub erlittene Verletzung der Seniorin todesursächlich war, berichtete die Staatsanwältin. Sie geht davon aus, dass der Straftat ein gemeinschaftlicher Plan zugrunde gelegen habe. Einem der beiden müssten die Ermittler die fahrlässige Tötung nachweisen.

Die gehbehinderte Frau kam am Tattag von der Dialyse, bevor sie das Geldinstitut aufsuchte. Anschließend kaufte sie in einem Supermarkt ein und machte sich auf den rund 1000 Meter langen Weg mit dem Rollator über den dortigen Parkplatz zur Anrather Straße, weiter über die Marienstraße, Clementstraße, Rosenstraße, Willicher Straße bis zum Hanninxweg.

Zeugen sollten sich an die Polizei Krefeld unter der Rufnummer 02151 6340 oder per E-Mail an hinweise.krefeld@polizei.nrw.de wenden.

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