Raketenstart im Kinderzimmer

RP-Serie Teil 4: Mit ein bisschen Luft im Ballon lässt sich ganz schön was bewegen. Die Evonik-Kinderuni erklärt, warum das so ist, wieso Raketen fliegen können und sich Ballons manchmal einfach nicht aufpusten lassen.

Max ein neues Buch. Darin geht es um Raketen und das Weltall. Am liebsten würde er nichts anderes mehr lesen. Papa findet das gut. Denn der ist Ingenieur und findet Weltraum und Raketen auch super. Max hat sich die Bilder im Buch jetzt schon zigmal angeschaut – aber eine Sache versteht er nicht. "Papa", sagt Max. "Die Rakete da – wieso kann sie fliegen?" "Weil sie einen starken Antrieb hat", sagt Papa. Und dann: "Max, Du hattest doch neulich Luftballons. Hol die mal, dann zeig ich Dir etwas, das so ähnlich funktioniert." Max zieht los und holt die Luftballons. Papa sucht derweil einen Faden, einen Strohhalm und eine Wäscheklammer.

Quer durch das Zimmer

Als alle Sachen da sind, geht's los. Was passiert, seht ihr auf dem unteren Bild: Papa zieht den Faden durch den Trinkhalm. Dabei sagt er: "Wir müssen schauen, dass der Trinkhalm auf dem Faden sehr gut gleiten kann." Dann spannt er den Faden quer durchs Zimmer. Das eine Ende knotet er an die Kinderzimmertür, das andere an Max' Hochbett. Bevor er den zweiten Knoten macht, zieht er das Seil noch mal straff. Jetzt bläst Papa den Ballon auf, dreht sein Ende ein paar Mal und klemmt es mit der Wäscheklammer zu. "Wir sind gleich so weit", sagt Papa. Denn Max wird langsam ungeduldig. Papa fixiert noch schnell den Trinkhalm mit zwei Klebestreifen auf dem Ballon. Dabei passt er genau auf, dass das eine Ende des Trinkhalms zur Wäscheklammer zeigt und das andere Ende zum Kopf des Ballons. Dann ist es endlich so weit. "Fertig!" sagt er und fordert Max auf, die Wäscheklammer zu lösen.

Max sagt "Achtung, fertig los!" und ist gespannt. Das Zeitungsmonster Kruschel weiß, was jetzt im Kinderzimmer von Max' Familie passiert. "Wisst ihr es auch?" Ihr habt noch keine Idee? Dann probiert es aus. Aber erschreckt euch nicht. Genau: Euer Luftballon wird nämlich durchstarten wie eine Rakete. Warum das so ist, haben wir Dr. Dieter Reusch vom Unternehmen Evonik gefragt. Er kennt sich nämlich mit so etwas aus. "Die Luftballon-Rakete arbeitet wie eine Weltraumrakete nach dem Rückstoßprinzip", sagt der Experte. Das bedeutet: "Wenn die Luft nach hinten ausströmt, wird die Rakete vorwärts gestoßen."

Die Energie, die den Forttrieb bringt, stammt allerdings nicht von der Luft, sondern von der Luftballonhaut. "Beim Aufpusten habt ihr Energie rein gesteckt – und die Luftballonhaut gespannt wie einen gedehnten Gummiring. Wenn ihr jetzt die Klammer löst, entspannt sich die Haut wieder. Dabei drückt sie die Luft heraus und entspannt sich dabei wieder – und der Ballon startet durch."

"Wenn ihr mögt, haben wir gleich noch ein zweites Luftballon-Experiment für euch", sagt Kruschel. Dieses Mal (Bild oben) benötigt ihr außer Ballons zwei große PET-Flaschen und eine Schere oder Pinnwandnadel. "Macht den Ballon vorsichtig am Flaschenrand fest. Dann stülpt ihr die Ballonblase in die Flasche hinein – und anschließend blast ihr den Ballon auf", sagt Kruschel. Er weiß, was jetzt kommt. Der Ballon ist widerspenstig und lässt sich einfach nicht aufblasen. Warum nicht? Auch das haben wir Dr. Dieter Reusch gefragt. Er sagt: "Ihr könnt den Ballon nicht aufblasen, weil die Luft, die in der Flasche ist, nicht heraus kann. Deshalb passt keine neue Luft hinein." Außerdem hat der Experte einen Tipp gegeben: "Versucht es noch mal. Aber dieses Mal macht ihr mit der Schere oder der Nadel unten ein kleines Loch in die Flasche." Und was passiert jetzt?

(RP)
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