Premiere für Esther Schweins im Capitol

Nein, ein Stück mit dem Titel "Hi Mom!" mit ihr in der Hauptrolle wird es wohl nicht geben. Esther Schweins gibt einem möglichen Nachfolger vom Kult-Stück "Caveman" und "Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa", das seit gestern Abend im Capitol läuft, eine Absage. "Das wäre nicht so komisch", sagt die zweifache Mutter. "Ein Mann darf ahnungslos sein, und man verzeiht es ihm. Ein Mann hat den Niedlichkeitseffekt." Frauen dagegen würden zickig wirken. "Außerdem ekeln Männer sich bei einem Mütterstück", glaubt Esther Schweins.

"Hi Dad!", das Stück, das sich mit werdenden Vätern beschäftigt, zieht dagegen viele Leute an, die im Thema sind, wie Großeltern oder Hochschwangere. "Aber eine Geburt hatten wir während des Stücks bisher noch nicht", witzeln Esther Schweins und Darsteller Felix Theissen. Der Schauspieler hat noch nie in Düsseldorf gespielt und ist deshalb gespannt auf das Publikum. Esther Schweins hingegen ist mit den Düsseldorfern seit "Caveman" bestens bekannt und schätzt sie als "vergnügungssüchtig" ein.

Ein Plätzchen zum Schlafen hat sie sich allerdings bei einer Freundin in Essen-Kettwig besorgt. Dort ist sie momentan mit Tochter Mina Stella untergebracht. Söhnchen Pau weilt dagegen beim Papa auf Mallorca. "So haben wir das schlechte Gewissen fair aufgeteilt", sagt sie. Außerdem haben sie festgestellt, dass die Kinder es genießen, wenn sie eine exklusive Zeit mit einem Elternteil erleben. Und natürlich hat sie einige eigene Erfahrungen als Mutter in "Hi Dad!" einfließen lassen. Das Originalstück vom isländischen Autor Bjarni Haukur Thorsson hat sie nach dem Motto "den kleinsten gemeinsamen Klischee-Nenner finden" verändert.

Seit das Stück 2009 zum ersten Mal in Hamburg im St. Pauli-Theater aufgeführt wurde, fragt sie beispielsweise jeden werdenden Vater, wie er den Gynäkologen findet. "Und ich habe seitdem nicht einen einzigen Mann getroffen, der sich positiv über den Frauenarzt äußert", sagt sie. Felix Theissen glaubt, dass die Abneigung der werdenden Väter daran liegt, dass der Frauenarzt in ihre Domäne vordringt. Klischee oder nicht, Esther Schweins findet die Antipathie herrlich und hat sie deshalb ins Stück eingebaut.

Karten Tickets für "Hi Dad!" gibt es ab 28,20 Euro unter Telefon 0211 274000.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort